Die Schweinefleischimporte nach China fallen 2017 deutlich geringer aus als noch im Jahr zuvor. So führte China im Zeitraum von Januar bis September 2017 insgesamt rund 1,8 Millionen Tonnen an Schweinefleisch, Schlachtnebenprodukten und Innereien ein. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist dies ein Minus von 20 Prozent oder 450.000 Tonnen, schreibt der DBV in seinem aktuellen Situationsbericht.
Etwas günstiger sieht die Entwicklung unter Einbeziehung der Importe Hongkongs aus. Der wichtigste Lieferant für China sind die USA, gefolgt von Spanien und Deutschland auf den Plätzen 2 und 3. Der Grund für die gefallenen Einfuhren sind die erhöhte Eigenproduktion und die damit verbundenen deutlich niedrigeren Schweinepreise in China. Dadurch ist es weniger lukrativ, Schweinefleisch aus dem Ausland zu beziehen.
In Deutschland führte unter anderem auch die Liefersperre der Tönnies-Gruppe im Zeitraum von Februar bis Mai zu erheblich geringeren Verschiffungen ins Reich der Mitte. Dadurch überholte Spanien Deutschland als zweitwichtigsten Lieferanten. China führt neben klassischen Asien Artikeln (Fette, Specke, Nebenerzeugnisse) anteilig immer mehr Schlacht-Edelteile ein. Der Importbedarf Chinas an Schweinefleisch dürfte auch in 2018 nicht mehr so groß sein und ähnlich hoch ausfallen wie in 2017.
Schweinefleischimporte in Hongkong im Plus
Die Sonderwirtschaftszone Chinas, Hongkong, führte im Zeitraum von Januar bis September 2017 im Gegensatz zum Festland mehr Schweinefleisch ein als im Vorjahreszeitraum. Mit rund 277.000 Tonnen wurden 10 Prozent mehr geordert als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Der Handel mit Nebenerzeugnissen konnte sich im Volumen knapp behaupten.
Besonders auffällig sind die erhöhten Verschiffungen aus den USA (+ 23 Prozent), Deutschland (+ 90 Prozent) und Polen (+ 84 Prozent) an gefrorenem Schweinefleisch. Ein Grund dafür sind Lieferbeschränkungen der genannten Versender ins lukrativere Zielland China. Einbußen hatten dagegen brasilianische Vermarkter.