Der Fleischhandel der EU mit Drittländern erreicht in diesem Jahr vermutlich einen neuen Rekordwert. Das lassen zumindest die aktuellen Außenhandelsdaten der EU-Kommission für die ersten drei Quartale 2015 vermuten. Das mit Abstand wichtigste Exportprodukt der EU-Fleischwirtschaft ist und bleibt dabei Schweinefleisch. Die Ausfuhrmenge nahm laut EU-Kommission um fast 129.000 t bzw. 5,9 % auf 2,32 Mio t zu.

 

Der Zuwachs bei den Exporterlösen fiel mit 4,4 % auf 4,23 Mrd Euro allerdings etwas geringer aus, da sich die Verkaufspreise abschwächten. Im Schnitt erlösten die EU-Anbieter für die in Drittländer exportierte Tonne Schweinefleisch 1.881 Euro. Das waren 1,3 % weniger als in der gleichen Periode des Vorjahres. Neben dem allgemein niedrigeren Preisniveau machte sich hier auch der Ausfuhrrückgang um fast 18 % auf 238.000 t auf dem hochpreisigen japanischen Markt bemerkbar. Auch im Geschäft mit Hongkong fiel die Liefermenge mit einem Minus von 33 % auf knapp 200.000 t deutlich kleiner aus. Und bei den Verschiffungen in die Philippinen kam es zu einem Rückgang von 12,4 % auf 132.600 t.

 

Dies alles konnte aber durch den florierenden Absatz in China kompensiert werden. In die Volksrepublik wurde mit 767.600 t gut die Hälfte mehr Schweinefleisch (einschließlich Nebenerzeugnissen) verkauft als im Vorjahreszeitraum. Nutznießer dieser Entwicklung waren vor allem die deutschen Anbieter, deren Drittlandsabsatz sich gegenüber den ersten neun Monaten 2014 um 88.800 t oder 17,6 % auf 592.500 t erhöhte. Auf Platz zwei der wichtigsten EU-Schweinefleischexporteure folgte Spanien mit einem Plus von 82.700 t oder 30,2 % auf 356.800 t.