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Die deutsche Schweinehaltung hat weiteres Exportpotential

Obwohl Deutschland bereits heute ein großer Exporteur von Schweinefleisch ist, gibt es bis zum Jahr 2020 noch Steigerungspotential auf eine Ausfuhrmenge von mehr als 3 Mio. t.

Lesezeit: 4 Minuten

Obwohl Deutschland bereits heute ein großer Exporteur von Schweinefleisch ist, gibt es bis zum Jahr 2020 noch Steigerungspotential auf eine Ausfuhrmenge von mehr als 3 Mio. t. Das hat der Leiter des Referats Vieh und Fleisch beim Deutschen Bauernverband (DBV), Roger Fechler, beim Forum Schweinehaltung auf der Norddeutschen Landwirtschaftlichen Ausstellung (Norla) prognostiziert. Fechler bescheinigte Schleswig-Holsteins Schweinehaltern nach Angaben von AgE eine gute Position am Markt. Das Beispiel Dänemark zeige allerdings, dass der Weg steigender Betriebsgrößen noch nicht zu Ende sei. Dort stehe mittlerweile ein Drittel der Mastschweine in Beständen mit mehr als 5 000 Plätzen. In Zukunft sei eine kostendeckende Produktion ab 1 000 bis 2 000 Mastplätzen oder 200 bis 250 Sauen möglich, prognostizierte der Experte. Dies sei ein Niveau, auf dem sich heute schon die Hälfte der schleswig-holsteinischen Betriebe befinde.


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Warnung vor zu vielen VorgabenFechler verwies auch auf die gesellschaftlichen und politischen Voraussetzungen der Schweinehaltung. Ethik, Umweltschutz, Tierhaltung, Ernährung und Ökonomie bildeten den politischen Rahmen der Fleischerzeugung in Deutschland und müssten gleichzeitig bearbeitet werden. Wenn man bei der Schweineproduktion jedoch weltweite Standards überschreite, müsse dies für ganz Europa gelten, flankiert von einem wirksamen Außenschutz. Letztlich bedeute dies aber, dass der Verbraucher diese Mehranforderungen zu bezahlen habe. Ein weiteres Thema des DBV-Fachmanns war der EU-Tierschutz-Aktionsplan, der eine Verschärfung bestehender Normen und die Einführung von Tierschutzindikatoren vorsieht. Letztlich strebe Brüssel ein EU-Tierschutzrahmengesetz an und wolle die Kontrollen ausweiten. Fechler sprach sich gegen ein Übermaß an Vorgaben aus und machte deutlich, dass eine Tierschutzkennzeichnung nicht im Sinne der Landwirtschaft ist. Vorerst sei jedoch Ruhe an der politischen Front eingekehrt. Schweinefleisch ein modernes LebensmittelDer Vizepräsident des Bauernverbandes Schleswig-Holstein, Peter Lüschow, hob hervor, dass Deutschland bei Schweinefleisch mittlerweile einen Selbstversorgungsgrad von 110 % habe, bei steigender Tendenz. Angesichts dieser Entwicklung müsse man sich vermehrt strategische Gedanken um die Vermarktung machen. Dazu gehöre auch, die Fußstapfen erfolgreicher Konkurrenten zu verlassen, denn Deutschland sei inzwischen selbst zu einem Vorbild geworden, dem man folge. Wolle man den heimischen Markt versorgen und zudem das Ausland gewinnen, dann müsse deutsches Schweinefleisch neben dem "Nährwert" auch einen deutlichen "Mehrwert" aufweisen, betonte Lüchow. Dabei sei eine hohe Produktqualität lediglich die Basis dafür, verkaufen zu dürfen. "Die Diskussion über unsere hohe Produktqualität als Verkaufsargument sollten wir beenden; nicht, weil sie unwichtig ist, sondern, weil sie nichts bringt", forderte der Vizepräsident. Wenn man wolle, dass auch Schweinefleisch als modernes Lebensmittel wahrgenommen werde, müsse man etwas dafür tun. Die Fleischproduktion sei immer auch eine Frage der Moral, unterstrich Lüchow. Tierschutz müsse groß geschrieben werden, aber so, dass er die Tiere wirklich schütze. Es reiche nicht, Haltungsformen in Deutschland zu verbieten und dann billig im Ausland zu kaufen. Deutsche Vorschriften zur Beladedichte kritisiertUlrich Goullon, Fachreferent beim Bauernverband Schleswig-Holstein, griff das brisante Thema Tiertransporte auf. Gravierende Unterscheide sieht Goullon zwischen der EU-Verordnung aus dem Jahr 2005 und der nationalen Tierschutztransportverordnung aus dem Jahr 2009 für den innerdeutschen Transport, den beiden Rechtsgrundlagen für Tiertransporte. Trotz aller deutschen Spitzfindigkeiten gelte hinsichtlich der Transportdauer bei Schlachtvieh das EU-Recht. Anders sehe es jedoch bei der Beladedichte aus. Hier bewirke die deutsche Vorschrift bei Schlachtschweinetransporten eine deutliche Wettbewerbsverzerrung zu Lasten heimischer Transporteure, weil sie weniger Tiere laden dürften als ihre europäischen Konkurrenten. Gleichzeitig bewirke diese Regelung, dass ab einem Gewicht von 120 kg der Platzanspruch je Tier mit zunehmendem Gewicht immer geringer werde. Die Diskussion um Tiertransportzeiten betreffe in Schleswig-Holstein als marktferner Region ohne ausreichend Schlachtkapazität gerade kleinere Mäster elementar, gab Goullon zu bedenken. Aber auch andere Bundesländer seien von der Beladedichte betroffen. CO2-Fußabdruck als VerkaufsargumentRasmus Prieß, Leiter des Pilotpojekts "Product Carbon Footprint" Deutschland, versuchte, die Zuhörer für einen CO2-Fußabdruck für heimische Produkte zu erwärmen. Die jährliche Pro-Kopf-Emission an Treibhausgas müsse in Deutschland von heute 11 t CO2 auf 2 t im Jahr 2050 fallen, um die Erderwärmung auf 2° C zu begrenzen, erläuterte Prieß. Dies setze beim CO2-Fußabdruck von Produkten an. Dieser CO2-Fußabdruck stelle eine solide Basis für Aussagen zur Klimaverträglichkeit von Produkten und Handlungsoptionen dar. Dafür seien allerdings einheitliche Messstandards Voraussetzung. Hinter den Zahlen steckten bislang noch viele Annahmen, räumte Prieß ein. Deshalb geht es ihm auch nicht um eine genaue Grammzahl CO2 je Produkt. Vielmehr will er das Verständnis für die "Stellschrauben der Klimawirkung" fördern. Die Grenze des Fußabdrucks liegt nach Ansicht des Klimaexperten darin, dass andere Umweltkategorien nicht berücksichtigt werden. Dennoch werde die CO2-Einsparung mehr und mehr zu einem Verkaufsargument. Letztlich zahle die Landwirtschaft gemeinsam mit vielen anderen Bereichen der Wirtschaft den Preis dafür, dass man seit einem Jahrhundert nicht darauf acht gegebenen habe, welche Energieform man

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