Der britische Verband der Schweinehalter, die National Pig Association (NPA), rechnet mit einem spürbaren Rückgang der Fleischproduktion in der EU in den kommenden Jahren. Nach Angaben von AgE wird das EU-weite Minus für 2011 laut Prognose auf 880.000 t Schweinefleisch bzw. 4 % beziffert. In den darauf folgenden beiden Jahren soll das Aufkommen dann sogar um jeweils rund 1 Mio. t bzw. 5 % sinken. Ihre Prognose stützt die britische Branchenorganisation auf eine Umfrage unter Schweinehaltern und Branchenvertretern aus Ländern wie Dänemark, Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und Polen, die zusammen mehr als zwei Drittel der EU-Schweinefleischerzeugung stellen.
Als Gründe für diesen starken prognostizierten Rückgang nennt der Branchenverband niedrige Preise, hohe Futtermittelkosten sowie Währungsschwankungen und Nervosität bei den Banken über die Nachhaltigkeit der Schweineproduktion auf dem europäischen Kontinent genannt. Hauptgrund sei aber die ab 2013 EU-weit vorgeschriebene Gruppenhaltung von Sauen. Laut Einschätzung der NPA wird wenigstens ein Drittel der Produzenten auf dem europäischen Kontinent Schwierigkeiten mit der Umstellung haben. Eine entsprechende Änderung der gesetzlichen Grundlagen in Großbritannien habe 1999 zu einer Halbierung des Schweinebestandes in den darauf folgenden zehn Jahren geführt. Das sinkende Angebot wird laut NPA-Schätzung mit höheren Preisen im Einzelhandel einhergehen, insbesondere für Nettoimporteure wie Großbritannien. Bei Branchenexperten in Deutschland stößt die Prognose der NPA allerdings auf Skepsis.