Die EU-Kommission berät derzeit gemeinsam mit Experten und Branchenvertretern über ein EU-Tiergesundheitsgesetz. Ein erster Gesetzesvorschlag soll im Herbst 2012 abgegeben werden, so AgE. Im Zuge dieser europäischen Tiergesundheitsstrategie solle der Prävention, beispielsweise von Tierseuchen, und der Überwachung mehr Bedeutung zugemessen werden, betonte der Bereichsleiter Tierschutz und Tierzucht bei der Generaldirektion Gesundheit der EU-Kommission, Dr. Alfred-Eckbert Füssel beim Tiergesundheitsforum des Deutschen Bauernverbandes (DBV) im Rahmen der Grünen Woche in Berlin. Für eine reibungslose Überwachung seien gut funktionierende und gut ausgestattete Veterinärdienste nötig. Neben allgemeinen Hygienekonzepten in der Tierhaltung hob Füssel auch die Bedeutung des Datenbanksystems zur Erfassung des Tierverkehrs (TRACES) und das elektronische Identifizierungssystem (EID) für Heim- und Nutztiere hervor. Zudem müsse für einen tierseuchenfreien Raum der Schutz der Außengrenzen erweitert werden.
Der Präsident des Bauernverbandes Schleswig-Holsteins, Werner Schwarz, begrüßte die neue EU-Vorsorgestrategie, gab aber auch zu bedenken, dass der Aufwand für die Vorsorgemaßnahmen nicht ausufern dürfe. Sonst würden die vorbeugenden Maßnahmen teurer als die akuten Behandlungen. Im Seuchenfall forderte Schwarz die Abkehr von Tötungsanordnungen. Für diese Situationen gebe es Notimpfungen.