Die Wirtschaftsâ€� und Finanzkrise hat den Appetit der Deutschen auf Fleischâ€� und Wurstwaren nicht geschmälert. Mit einem Gesamtverzehr von 60,5 kg pro Kopf blieb der Verbrauch 2009 nur 100 g unter dem Vorjahresniveau. Damit ist der Fleischverbrauch seit dem Ende der BSEâ€�Krise Anfang des Jahrtausends recht stabil geblieben.
Klare Nummer Eins beim Verbraucher ist und bleibt das Schweinefleisch. Mit einem Konsum von 39,0 kg je Kopf entfielen vergangenes Jahr rund 2/3 Drittel des gesamten Fleischverbrauches auf Schweinefleisch. Langfristig ist der Verbrauch recht stabil und weist nur wenige Schwankungen auf.
Geflügelfleisch kommt immer häufiger auf den Speisezettel der Deutschen. Die leichte Zubereitung, gepaart mit preisgünstigen Angeboten im Handel sorgten dafür, dass der Anteil am Gesamtfleischverbrauch im Zeitraum von 2006 bis 2009 um 1,5 % Prozentpunkte auf 18,2 % anstieg. Diese Tendenz dürfte sich in den nächsten Jahren weiter fortsetzten.
Rindfleisch liegt nach vorläufigen Daten mit einem Verzehr von 8,5 kg pro Kopf an dritter Stelle in der Gunst der Verbraucher. Experten rechnen mit keinen großen Steigerungsraten in diesem Fleischsegment, eher das Gegenteil wird erwartet: Für Deutschland und für die EU wird langfristig ein stagnierender bis schrumpfender Rindfleischverzehr prognostiziert.
Für 2010 erwartet die Agrarmarkt Informationsâ€�GmbH (AMI) einen weitgehend stabilen Fleischkonsum. "Unter Umständen sind aber leichte Zuwachsraten im Schweineâ€� und Geflügelfleischsegment möglich, da der Handel mit günstigeren Fleischpreisen agiert und dadurch auch mehr Menge verkauft", prognostiziert Matthias Kohlmüller, Marktanalyst Fleischwirtschaft der AMI. "Zudem sollte die Grillsaison in Verbindung mit der Fußballâ€�WM den Konsum von Schweinefleisch ankurbeln. Neben Zuwächsen beim Einkauf von Hackfleisch, dürfte auch frisch gekühltes Geflügelfleisch stärker gefragt sein."