Endlich mal ein Schritt zum Abbau des Meldewahnsinn, mag so mancher HIT- und TAM-geplagte Tierhalter über den neuen NRW-Erlass denken. Der besagt, dass Viehtransporteure nicht mehr an die HIT-Datenbank melden müssen, wenn sie Ferkel vom Sauenhalter zum Mäster transportieren. Und das von der EU, die nicht gerade für Bürokratieabbau bekannt ist. Respekt!
„Großzügigkeit“ der EU fällt Landwirten auf die Füße
Aber von der Vereinfachung profitieren Landwirte gar nicht. Ganz im Gegenteil: Im Seuchenfall fällt ihnen diese „Großzügigkeit“ der EU auf die Füße. Denn Sinn der HIT-Meldungen ist es, bei einem Seuchenausbruch die Wege und Aufenthaltsorte der Tiere innerhalb kürzester Zeit zu analysieren. Kontaktbetriebe sollen so schnell wie möglich identifiziert werden – bevor der Erreger streut und die Seuche größere Kreise zieht.
Transporteure haben die meisten Betriebskontakte
Der Transporteur hat in der Kette die meisten Tier- und Betriebskontakte. Mit dem Lkw überwindet der Erreger unerkannt weite Strecken. Gerade diesen Akteur von der Meldepflicht auszunehmen, ist ein Stück aus dem Tollhaus der EU. Denn genau diese EU ahndet im Seuchenfall jede Lücke bei der Rückverfolgung der Tierströme. Mit fatalen Folgen für die betroffenen Regionen: Vergrößerte Sperrzonen, verlängerte Sperrfristen, gekürzte Ausgleichszahlungen.
Ausgerechnet der Hauptakteur wird freigestellt
Was nützt es, wenn alle die Zu- und Abgänge penibelst in die HIT-Datenbank eintragen, die EU aber einen der Hauptakteure freistellt. Dann den Bürokratieabbau doch besser komplett durchziehen und die Meldungen ganz abschaffen!
Ihre Meinung ist gefragt!
Was halten Sie von der Befreiung der Viehtransporteure von der HIT-Meldepflicht? Vernünftig, um unnötige Bürokratie abzubauen? Oder aus Sicht der Seuchenbekämpfung unverantwortlich. Teilen Sie uns Ihre Meinung mit und schreiben Sie an henning.Lehnert@topagrar.com
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