Riesiges Glück hatte ein Landwirt im nordrhein-westfälischen Vreden vorigen Mittwoch: Gegen 5:20 Uhr hörte er vom Wohnhaus aus einen dumpfen Knall. Auf dem Hof trat er in Gülle und wusste, dass etwas passiert war. Der 50 m vom Haus und 5 m vom Stall entfernt stehende Havestore-Güllesilo war geplatzt. Der 28-Jährige informierte sofort die Feuerwehr und schüttete den Zulauf zu einem Graben mit Sand zu. Somit konnte die Gülle zumindest nicht in den Vorfluter gelangen und dort Schäden anrichten. Nach Angaben des Landwirtschaftlichen Wochenblattes Westfalen-Lippe war der 750 m3 umfassende Güllebehälter 25 Jahre alt. Erst vor einigen Jahren hatte der Landwirt eine Sichtkontrolle vorgenommen und keine Mängel festgestellt.
Der Betriebsleiter vermutet Folgendes: Der Güllebehälter war am Boden mit Winkeleisen auf einer Betonplatte befestigt. Die Eisen waren mit Beton geschützt. Wahrscheinlich war an einer Stelle Feuchtigkeit eingedrungen und hat das Eisen rosten lassen. "Am Ende war der Druck zu groß. Das Silo ist von unten nach oben wie ein Reißverschluss aufgeplatzt", meint der Landwirt.
Wie viele Güllebehälter dieses Typs im Münsterland stehen, darüber kann man nur spekulieren. Die meisten dürften 20 Jahre oder älter sein. Landwirte sollten ihre Behälter daher rund um die Bodenplatte prüfen oder von einem Fachmann prüfen lassen, rät der betroffene Vredener Landwirt.