Muss die hiesige Nutztierhaltung radikal umgekrempelt werden, damit sie die Erwartungen der Gesellschaft erfüllt? Die in der Deutsche Agrarforschungsallianz (DAFA) zusammengeschlossenen 55 deutschen Forschungseinrichtungen meinen ja. In einem Strategiepapier, dass die Organisation kürzlich abgesegnet hat, plädieren die Forscher für die Entwicklung ganz neuer Produktionssysteme in der Schweinehaltung. Dabei müssten jedoch zugleich auch die Vermarktungspotenziale alternativer Produktionssysteme untersucht werden.
Bemühen will sich die DAFA zudem um Konzepte zur Steuerung der räumlichen Verteilung der Nutztierhaltung nach dem Nachhaltigkeitsprinzip. Und die Forscher planen, Indikatorensysteme zur Bewertung von Haltungssystemen insbesondere im Hinblick auf das Tierwohl zu entwickeln.
Um der komplexen Thematik gerecht zu werden, hat die DAFA sechs verschiedene Cluster eingerichtet: Gesellschaft, Indikatoren, Ländlicher Raum, Rind, Schwein und Geflügel. Die Arbeit in den Clustern ist langfristig ausgerichtet. Ihre Aufgabe besteht darin, den Erkenntnisfortschritt fortlaufend zu bewerten, die Strategien bei Bedarf anzupassen und Forschungsgelder zu sichern. Den finanziellen Aufwand für die Forschungsarbeiten veranschlagt die DAFA auf 20 Mio. € im Jahr. Dies entspräche umgerechnet auf jedes in Deutschland gehaltene Nutztier einem Finanzbeitrag von rund 3 Cent pro Tier. (AgE)
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