Mit einer Onlinemeldung sorgte das Handelsblatt am Donnerstagabend für Diskussion: Insidern zufolge, die die Zeitung nicht näher nennt, könnte der Tönnies Fleischverarbeitungsbetrieb zum Verkauf stehen.
Das Blatt beruft sich dabei auf die Nachrichtenagentur Bloomberg, wonach das 50 Jahre alte Unternehmen aus Rheda-Wiedenbrück seit Monaten Optionen prüfe und sein Zahlenwerk für einen Verkaufsprozess aufbereite, sollen mit der Angelegenheit vertraute Personen den Journalisten gesteckt haben. Nun laufe alles auf einen möglichen Verkauf hinaus. Mögliche Käufer sollen demnächst angesprochen werden, hieß es weiter.
Deutschlands größter Schlachtkonzern könnte laut den Insidern bis zu 4 Mrd. € wert sein. 2019 habe der Umsatz 7,3 Mrd. € betragen. 2020 soll die Coronakrise samt Werksstillstand allerdings Einbußen gebracht haben, heißt es. Nun brodelt die Gerüchteküche, wer denn als Käufer in Frage käme. Laut Handelsblatt könnten die großen Global Player wie Tyson Foods (USA), JBS (Brasilien) oder die WH Group (China) Interesse haben.
Robert Tönnies hält 50 % am Unternehmen, Clemens Tönnies 45 % und sein Sohn Maximilian 5 %.
Tönnies äußert sich
In einer Presseinformation teilen Clemens und Maximilian Tönnies mit:
"In den vergangenen Stunden wurden von interessierten Gruppen das Gerücht gestreut, das Unternehmen Tönnies stehe vor einem Verkauf. Wie Ihr wisst, feiern wir in diesen Tagen unser 50-jähriges Firmenjubiläum. Der Erfolg der vergangenen Jahrzehnte lässt uns nicht müde werden, weiterzumachen und in die nächste Generation zu starten.
Mit Maximilian ist die nächste Generation aktiv im Management, unser internationaler Expansionskurs geht Schritt für Schritt voran. Tönnies ist ein kerngesundes Unternehmen, das weltweit wächst. Marktgerüchte kommentieren wir prinzipiell nicht. Schließlich sind wir es, die Markt machen und auf Expansion drängen.
Wir investieren aktuell stark in Deutschland, Dänemark, Großbritannien, China und Spanien. Wir expandieren im Veggiemarkt und machen neue Sortimente auf. Wir entwickeln neue Haltungssysteme für Schweine, weil wir an den ländlichen Raum glauben. Diesen Kurs wollen wir mit Euch gemeinsam fortsetzen.
Wir lassen uns von Gerüchten nicht beeinflussen, sondern beweisen mit unserer täglichen Arbeit, dass wir bereit sind für die Zukunft im Unternehmen.
Euer Clemens Tönnies, Maximilian Tönnies"
Interessant ist an dieser Stelle, dass der Brief nicht noch mit Robert Tönnies unterzeichnet ist!