Russland will den Bezug von Schweinefleisch aus der EU nur nach Verhandlung neuer Veterinärvereinbarungen wieder aufnehmen. Der Leiter des Föderalen Aufsichtsdienst für Tier- und Pflanzengesundheit Russland (Rosselkhoznadzor), Sergej Dankwert, stellte vergangene Woche bei einem Treffen mit Veterinärdienstleitern und Vertretern der Fleischbranche aus Dänemark, Frankreich, Italien und den Niederlanden klar, dass bei der Erteilung neuer Exportzertifikate der Schutz Russlands vor der Afrikanischen Schweinepest (ASP) oberste Priorität habe. Es müsse deshalb eine wissenschaftlich fundierte Abgrenzung der ASP-Risikogebiete in der EU geben, zu denen er neben den baltischen Ländern und Polen auch Deutschland, Österreich, Tschechien und die Slowakei zähle.
Um den Import von Schweinefleisch aus den nicht von der ASP betroffenen EU-Staaten nach einem Ende des Einfuhrembargos zu ermöglichen, schlug Dankwert den Abschluss bilateraler Veterinärabkommen mit einzelnen Mitgliedsländern vor. Geprüft werde von seiner Behörde zudem die Wiederzulassung der Einfuhr von Zuchtschweinen aus der EU.
Der französische Behördenleiter Jean-Luc Angot erinnerte daran, dass mehrere EU-Staaten bereits im Februar 2014 zur Lösung der ASP-Problematik eine Regionalisierung vorgeschlagen hätten, nach der zunächst die Wiederaufnahme des Exports aus Ländern weit entfernt vom Infektionsgeschehen möglich gewesen sei. Dies wurde damals von der EU-Kommission abgelehnt.