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ISN-Mitgliederversammlung: „Schweinehalter vor großen Herausforderungen “

"Wir müssen uns mit immer mehr und immer komplexer werdenden politischen Rahmenbedingungen befassen", klagte Heinrich Dierkes, Vorsitzender der ISN-Interessengemeinschaft der Schweinehalter, anlässlich der diesjährigen Mitgliederversammlung, die am 23. Februar in Münster stattfand.

Lesezeit: 4 Minuten

"Wir müssen uns mit immer mehr und immer komplexer werdenden politischen Rahmenbedingungen befassen", klagte Heinrich Dierkes, Vorsitzender der ISN-Interessengemeinschaft der Schweinehalter, anlässlich der diesjährigen Mitgliederversammlung, die am 23. Februar in Münster stattfand. Die politischen Diskussionen dominieren zunehmend die klassischen Themen der Schweinehalter. Aktuell bringe sich die ISN bei 17 politischen und genehmigungsrechtlichen Themen ein, bei denen wichtige Entscheidungen für die Schweinehalter anstehen. So bestimmten Umwelt\- und Tierschutzaspekte mehr und mehr die Rahmenbedingungen der Schweinehalter, z.B. der Ammoniakleitfaden, die VDI-RL Emissionen und Immissionen aus der Tierhaltung, die VDI-RL "Bioaerosole", die Dünge-VO. Angesichts der großen Herausforderungen der Zukunft mahnte ISN-Geschäftsführer Detlef Breuer: "Wenn wir die ISN den eingeschlagenen Weg erfolgreich fortschreiten soll, so werden wir uns für die Zukunft entweder personell besser aufstellen oder Abstriche machen müssen".


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Auch die Subventionierung der Bioenergie ist nach Ansicht von Heinrich Dierkes ein Problem für die Veredlung. Es sei traurig, dass ausgerechnet die Veredlung, die sich immer gegen Subventionen ausgesprochen habe, von den Pacht- und Nachweisflächen getrieben werde. Daneben hänge die Bedrohung durch die Wildschweinepest nach wie vor wie ein Damoklesschwert über den Schweinehaltern, da auch der Export von Schweinefleisch bedroht sei. Dennoch lautet das Fazit des ISN-Vorsitzenden: "Wer gut ist, soll jetzt einen Stall bauen - und nicht, weil es sein Nachbar macht."


Detlef Breuer ging unter anderem auf die Aktivitäten der ISN nach dem Ende von ZMP und CMA ein. Die ISN habe wie angekündigt massiv in Marktberichterstattung investiert: Neben dem bekannten Aktivitäten habe die ISN verschiedene Projekte erstmalig aufgelegt. Darunter nannte der Geschäftsführer die Fünf-Jahresauswertung innerhalb des ISN-Vermarktungswegevergleiches. Des Weiteren habe sie eine Diplomarbeit zum Thema "Analyse der wichtigsten Exportdrittlandsmärkte für Deutsches Schweinefleisch" in Auftrag gegeben. Zwei weitere umfangreiche Projekte der ISN seien die Analyse der Lebendexporte und eine Risikoanalyse Wildschweinepest (siehe der Beitrag "Vor dem nächsten Pestzug zittert die ganze Branche", top agrar 3/2010).


Nach den Regularien stellte Dr. Klaus Depner von der EU-Kommission in Brüssel die neue EU-Schweinepest-Bekämpfungsstrategie vor. Er warb um Zusammenarbeit mit den Menschen und Institutionen vor Ort. Sonst trifft Brüssel Entscheidungen aus der Ferne, was nicht sinnvoll ist: "Die Maßnahmen sind keine Böswilligkeit gegenüber einer Region. Brüssel will, dass der freie Markt funktioniert." Er forderte die Mitgliedsstaaten auf, "in Friedenszeiten" mit konstruktiven Vorschlägen nach Brüssel zu kommen.


Dr. Ludwig Maus von Gausepohl Fleisch berichtete über die Herausforderungen des Fleischexportgeschäfts. Er nannte Russland den bedeutendsten Handelspartner Deutschlands, da es aufgrund der Abrechnung in Euro kein Währungsrisiko gebe. Im Hinblick auf China prognostizierte der Fachmann, es werde noch etwa ein halbes Jahr dauern, bis Deutschland direkten Zugang zum chinesischen Markt habe.


Der abschließenden Podiumsdiskussion stellten sich Dr. Klaus Depner, Dr. Ludwig Maus, Andreas Leppmann vom Deutschen Jagdschutzverband in Berlin sowie der 2. und 3. ISN-Vorsitzende, Friedrich Hake und Philipp Schulze Esking. Moderator der Diskussion war Dr. Franz-Josef Budde vom Landwirtschaftlichen Wochenblatt Westfalen-Lippe.


Andreas Leppman verkündete mit Bezug auf die Schwarzwildproblematik:"Wir haben eine Bestandsreduzierung hinbekommen." Friedrich Hake betonte mit Blick auf den deutschen Selbstversorgungsgrads bei Schweinefleisch von 110%: "Das deutsche Schwein wird gesucht." Die Schlachter hätten seit 2004 ihre Aufnahmefähigkeit um 10 Mio. Tiere oder 21% gesteigert. "Es muss gutes Geld verdient worden sein, um diese Kapazitätsausweitungen finanzieren zu können." Im gleichen Zeitraum habe die Eigenerzeugung nur um 8% zugenommen. Dies ergebe eine Lücke von 12%.


Philipp Schulze Esking kritisierte die Bundesregierung, die jegliche Initiative zum Export von Nutzschweinen eingestellt habe. "Dies ist für uns wichtig, weil dadurch die neuen Veterinärzertifikate nicht zum Zuge kommen. Sie hätten beim Export eine erhebliche Erleichterung gebracht." Zum Thema Klima und Fleischproduktion forderte Schulze Esking eine Versachlichung der Diskussion.

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