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Flickenteppich

Jagdverband fordert bessere ASP-Bekämpfung

Der DJV kritisiert den Flickenteppich an Zuständigkeiten und Vorschriften bei der Bekämpfung der ASP. In einem 16-Punkte-Papier fordert er eine bessere Zusammenarbeit und mehr Unterstützung der Jäger.

Lesezeit: 3 Minuten

Seit Mitte September 2020 breitet sich die Afrikanischen Schweinepest (ASP) unvermindert in Deutschland aus. Über 2.000 Nachweise gibt es inzwischen bei Wildschweinen und drei bei Hausschweinen. Betroffen sind mittlerweile sieben Landkreise in Brandenburg und einer in Sachsen.

Der Deutsche Jagdverband (DJV) kritisiert in seinem kurz vor der ASP-Sonderkonferenz der Agrarminister veröffentlichten 16-Punkte-Papier einen ineffektiven Flickenteppich von Zuständigkeiten und Vorschriften. Eine Eindämmung der ASP sei nur möglich, wenn Ausbruchsherde künftig schnell isoliert werden. Hierfür müssten dringend Arbeitsabläufe überarbeitet und Infrastruktur geschaffen werden.

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"Das Virus kennt keine Kreis- oder Ländergrenzen. Deshalb müssen alle Ebenen von Politik und Verwaltung auf Landes- und Bundesebene künftig konsequent und transparent zusammenarbeiten", sagte DJV-Präsident Dr. Volker Böhning. Die Jäger in Deutschland seien sich ihrer wichtigen Rolle bei der Seuchenprävention bewusst.

Für die verstärkte Bejagung von Wildschweinen brauche es aber mehr Anreize, so Dr. Böhning. Jäger sind laut DJV bereit, den Wildschweinbestand in den Restriktionszonen und darüber hinaus weiter zu reduzieren. So hat es das ASP-Virus schwerer, sich auszubreiten. Die Behörden müssen allerdings jetzt praxistaugliche Voraussetzungen schaffen.

Im 16-Punkte-Papier fordert der DJV unter anderem wesentlich mehr Kühlräume zur Zwischenlagerung für vermarktungsfähiges Schwarzwild in Pufferzonen. Auch ein abgabe- und steuerfreies Prämiensystem schafft Anreize für verstärkte Bejagung. Die Bürokratie, die derzeit mit Prämienzahlungen verbunden ist, steht in keinem Verhältnis zum Nutzen. Weitere Forderungen des Dachverbands der Jäger: flächendeckend Annahmestellen für ASP-Monitoring-Proben, die rund um die Uhr zugänglich sind, hygienisch einwandfreier Betrieb von Kadaversammelstellen, intensivere Ausbildung von Kadaverspürhunden nach einheitlichen Standards und Stärkung der Direktvermarktung von Wildbret.

Das 16-Punkte-Papier des DJV zur ASP-Prävention gibt es hier.

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Thüringer Jäger erlegen weniger Wildschweine

Unterdessen hat am Dienstag das Thüringer Agrarministerium die neuesten Jagdzahlen veröffentlicht. Demnach haben die Jäger 2020/21 mehr verbeißendes Schalenwild (Rot-, Dam-, Muffel- und Rehwild) erlegt, die Stecke stieg um 2.463 Stück auf 52.468 Stück. Die Schwarzwildstrecke ist nach dem Rekordjagdjahr 2019/20 (45.814 Stück) zurückgegangen und liegt im Jagdjahr 2020/21 bei 38.556 Stück.

Naturgegeben schwanken die Höhe der Schwarzwildbestände und somit auch die Jagdstrecken. Während im Jagdjahr 2012 noch eine Jagdstrecke von 37.400 Sauen verzeichnet wurde, sank diese bereits im Folgejahr um 40 %. Das Auf und Ab der Jagdstrecken hängt von vielen Faktoren ab. Da Schwarzwild vor allem in den Herbst- und Wintermonaten auf Bewegungsjagden erlegt wird und im vergangenen Jagdjahr viele Bewegungsjagden nicht durchgeführt wurden, konnte das Rekordergebnis des vorherigen Jagdjahres nicht wieder erreicht werden. Die Jagdstrecke von 38.556 Stück Schwarzwild liegt zwar über dem Mittel der Streckenergebnisse der vergangenen fünf Jahre (35.891 Stück), aber mit Blick auf die Entwicklung der Afrikanischen Schweinepest in den Ländern Brandenburg und Sachsen sind weiterhin höchste Aufmerksamkeit geboten und eine weitere Reduzierung des Wildschweinbestandes dringend erforderlich.

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