Um Jungsauen gezielt in die Sauenherde einzugliedern und hohe Leistungen zu ermöglichen, sind eine dreiphasige Vorbereitungszeit sowie das passende Futter notwendig. So lautet die Empfehlung von Tierarzt Dr. Robert Tabeling von der BHZP-Veterinärgesellschaft.
Während einer Informationsveranstaltung des BHZP und der Raiffeisen-Coesfeld-Ahaus eG am vergangenen Mittwoch in Rosendahl untergliederte Tabeling die Vorbereitungszeit in drei Phasen:
1. Nach der Ankunft im Betrieb sollten die Jungsauen ein bis zwei Wochen von der Herde isoliert gehalten werden. Den Gesundheitsstatus der Stammherde erhalten sie über ein gezieltes Impfprogramm. 2. In den anschließenden vier Wochen passen sich die Jungsauen über Kotkontakt und das Zustallen älterer Stammsauen nach und nach an die Keimflora der anderen Tiere an. Das Impfprogramm wird fortgesetzt. Die Jungsauen gewöhnen sich an den Betreuer und kommen in die zweite Rausche. 3. Danach gelangen die Jungsauen ins Deckzentrum. Dort kommen sie in Kontakt mit dem Eber und werden in der dritten Rausche belegt. Dafür sollten sie in guter Kondition und mindestens 240 Tage alt sein. Klemens Budde vom Unternehmen Agravis erklärte anschließend, wie Jungsauen eine gute Kondition erreichen können. Denn zum Zeitpunkt der Belegung sollten sie über ausreichend Fettreserven verfügen. Eine Rückenspeckdicke von 16 bis 20 mm ist ideal. Deshalb sollten die Jungsauen in der Eingliederungszeit lysinarm und energiereich gefüttert werden, beispielsweise mit einem Futter mit 13,2 MJ ME/kg bei 0,7 % Lysin. Eine Futtermenge von 3 bis 4 kg täglich gilt als optimal. Quelle: Landwirtschaftliches Wochenblatt Westfalen-Lippe (29/2010)