Ist das schwierige Thema der Ferkelkastration bald gelöst? Wissenschaftler des US-amerikanische Biotechunternehmen Recombinetics jetzt Ferkel erzeugt, bei denen sie das Erbgut so verändert haben, dass die sexuelle Reife der Schweine verzögert bzw. ausgeschaltet wird.
Stefanie Nuphaus, Wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Zuchtunternehmen Topigs Norsvin, ist allerdings skeptisch und warnt vor zu viel Euphorie. „Das sogenannte Gen Editing ist in Europa laut dem Urteil des Europäischen Gerichtshofes vom Juli 2018 verboten. Entsprechend ‚behandelte‘ Tiere dürfen auf dem europäischen Markt nicht produziert und verkauft werden“, stellt Nuphaus klar.
Sie sieht zudem noch viele offene Fragen rund um das Thema Gen Editing. So wisse man zum Beispiel noch nicht, ob sich die gewünschte ausbleibende Pubertät auch auf die Nachfolgegeneration überträgt. „Das wäre fatal, weil die Fruchtbarkeit der Elterntiere ein entscheidender ökonomischer Faktor ist“, so Stefanie Nuphaus. Auch die gesellschaftliche Akzeptanz müsse berücksichtigt werden. „Gen-Fleisch kommt beim Verbraucher nicht gut an“, warnt Nuphaus.