Durch die Kastration erleben Ferkel kurzzeitig einen Leistungseinbruch. Bereits zwei Tage später erreichen sie aber wieder das Niveau von unkastrierten Eberferkeln. Der Leistungseinbruch ist somit nur von kurzer Dauer. Vom 5. bis 15. Lebenstag wuchsen die Börge dann sogar schneller als die Eber, so dass sie die geringeren Gewichtszunahmen nach der Kastration wieder wettmachten. Insgesamt ergaben sich somit keine signifikanten Wachstumsunterschiede von Ebern und Börgen in der Säugephase. Zu diesen Ergebnissen kommen Harm True und Prof. Dr. Joachim Krieter vom Institut für Tierzucht und Tierhaltung der Universität Kiel. In einem Versuch am Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp untersuchten sie die Wachstumsleistungen von Eber- und Borgferkeln in der vierwöchigen Säugephase. Die Kastration der Ferkel unter Schmerzmitteleinsatz erfolgte am vierten Tag nach der Hauptabferkelung. Zwei annähernd gleichschwere Ferkel aus einem Wurf bzw. aus einer Abferkelgruppe wurden dabei zu einem Paar zusammengefasst. Ein Ferkel aus dem Paar wurde kastriert, das andere nicht. Die Wissenschaftler wogen die Ferkel am 1., 4., 5., 15. und 27. Lebenstag. Am Versuchsende konnten sie Daten von 85 Eberferkeln und 82 Borgferkeln auswerten. Sie stellten dabei fest, dass die Tageszunahmen der Börge am Tag der Kastration und einen Tag danach bei lediglich 168 g lagen. Im Vergleich dazu zeigten die Eber Tageszunahmen von 227 g. Quelle: Landwirtschaftliches Wochenblatt Westfalen-Lippe (27/2010)
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