Das Bundesagrarministerium hat mitgeteilt, dass es Forschungsvorhaben zur praxisgerechten Alternative der Kastration von Ferkeln fördern will. So will die Universität Bonn zusammen mit Besamungsstationen und Zuchtorganisationen untersuchen, ob mit Hilfe der Züchtung der Anteil an Ebern mit Ebergeruch verringert werden kann, teilte der DBV heute mit. Außerdem sollen Verfahren entwickelt werden, mit denen Fleischpartien im Schlachthof erkannt werden, die den vom Verbraucher abgelehnten typischen Ebergeruch beim Kochvorgang entwickeln.
DBV-Generalsekretär Helmut Born zeigte sich darüber erfreut. Die Förderung des Projektes in Höhe von 1 Mio. Euro sei ein wichtiger Beitrag, um künftig auf die Kastration bei Ferkeln verzichten zu können. Solange es keine Alternative zum vollständigen Verzicht auf die Kastration gibt, leiste die Landwirtschaft mit der Verwendung von Schmerzmitteln bei der Kastration einen großen Beitrag zum Tierschutz. So seien ab 1. April 2009 für alle am QS-System teilnehmenden landwirtschaftlichen Betriebe bei der Ferkelkastration geeignete Schmerzmittel zur Linderung des postoperativen Wundschmerzes vorgeschrieben. Ebermast als Alternative zum Kastrationsverzicht biete nur dann eine Lösung, wenn der Geschlechtsgeruch von Eberfleisch eingegrenzt und das betroffene Fleisch zuverlässig selektiert werden könne, so Born.