Der „Regionalpakt für das süddeutsche Schwein“, den die Müller Gruppe gemeinsam mit den Bauernverbänden in Bayern und Baden-Württemberg bereits vor rund einem Jahr ins Leben gerufen hat, soll wieder greifen und die heimischen Erzeuger mit dem Appell ermutigen weiterzumachen: „Halten Sie durch, wir stehen zu Ihnen. Nach Regen folgt auch immer wieder Sonnenschein." Das schreibt die Müller Gruppe in einer aktuellen Pressemitteilung.
Die Müller Gruppe stehe gemeinsam mit vielen Kunden aus Handel, Fleischverarbeitung, Produktion und Handwerk, nach wie vor fest zur süddeutschen Schweinefleischproduktion - trotz teilweise attraktiver und weitaus günstigeren Offerten aus dem Ausland. Es gebe ein großes Interesse an regionalen Produkten sowie eine hohe Sensibilität und Wertschätzung für die Ferkelerzeugung. Viele Partner dieser Wertschöpfungskette seien bereit, dies entsprechend zu honorieren.
Bonus für die Ferkelerzeuger
Die Müller Gruppe hat angesichts der prekären Lage, insbesondere für die Ferkelerzeuger, den „Regionalpakt für das süddeutsche Schwein“ reaktiviert. Ab Oktober 2021 zahlt die Müller Gruppe wieder einen Bonus an die Ferkelerzeuger ihrer Vertragsmäster aus. Ein Großteil der Kunden der Müller Gruppe unterstütze dies dabei in vielfältiger Weise.
Darüber hinaus würden einige Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) die Mäster mit Mindestpreisen und Ausgleichszahlungen unterstützen. Diese würden von der Müller Gruppe selbstverständlich sorgfältig verwaltet und vollständig ausbezahlt.
Haltungsstufen gewinnen an Bedeutung
Viele Kunden, mit denen die Müller Gruppe gemeinsam die Erzeuger unterstützt, würden sich künftig im Bereich der Haltungsformen weiterentwickeln. Daher der Appell an alle Schweinhalter, diesen Weg konsequent weiterzugehen, um sich hier gemeinsam zukünftig den Marktzugang zu sichern.
Im Rahmen vieler Fachgespräche hat Stefan Müller einen klaren Wunsch an den Handel formuliert: „Nachhaltigkeit und Qualität müssen bei der Bewerbung regional erzeugter Lebensmittel die Wertschätzung für diese Produkte in den Fokus rücken und den Preis als wichtigstes Argument beim Kunden ablösen.“
Der Hintergrund
Corona-Pandemie und Afrikanische Schweinepest (ASP) haben in den vergangenen Monaten die Schweineproduzenten und weitere Bereiche der Ernährungsbranche stark belastet. Viele globale Vermarktungswege sind zum Erliegen gekommen. Die Märkte sind ins Ungleichgewicht geraten. Angebotsdruck und Verwerfungen auf dem Weltmarkt verschärfen die prekäre Situation.
Europäische Länder, die über Jahre exportorientiert produziert haben, drängten zusätzlich mit attraktiven und weitaus günstigeren Offerten auf die heimischen Märkte. "Gerade in einer solchen Situation müssen sich regionale Lieferketten beweisen", so Stefan Müller, Geschäftsführer Müller Fleisch.