Als Gewinn für Zeit und Nerven: So beschreiben unsere Einsender ihre WhatsApp-Nutzung im Arbeitsalltag. Hier ihre besten Tipps.
Mobiles Notizbuch
WhatsApp ersetzt mein Notizbuch. Dazu habe ich mit mir selbst eine „Gruppe“ gegründet. Das funktioniert folgendermaßen: Man erstellt mit einer zweiten Person ein Gruppe und entfernt den anderen sofort wieder daraus. So bleibt man alleine in der Gruppe übrig.
Die Gruppe habe ich „Notizen“ getauft und sie fixiert, so dass sie im Chatverlauf immer oben und damit griffbereit steht. Großer Vorteil: Jede Notiz ist automatisch mit Datum und Uhrzeit dokumentiert. Und ich habe mein Notizbuch immer dabei.
Derzeit denke ich darüber nach, auch WhatsApp Business zu nutzen. Die App ist für Kleinunternehmer gedacht und kann kostenlos heruntergeladen werden. Damit könnte ich eine zweite Nummer auf meinem Handy verwalten und auch in WhatsApp Geschäftliches besser von Privatem trennen.
Arno Plöns, 48465 Isterberg
Betriebsmittel nachbestellen
Bestimmt kennen Sie das: Man arbeitet im Stall und stellt fest, dass die Einweghandschuhe oder die Besamungspipetten bald zur Neige gehen und nachbestellt werden sollten. Später im Stallbüro hat man das jedoch häufig schon wieder vergessen.
Genau aus diesem Grund habe ich mit meinen Mitarbeitern eine Einkaufsgruppe eingerichtet. Hier tragen wir alle Verbrauchsmaterialien ein, die zur Neige gehen. So wird bei den regelmäßigen Sammelbestellungen nichts vergessen.
Dirk Eckern, 58540 Meinerzhagen
Niederschläge aufzeichnen
Wie viel hat es heute Nacht geregnet? Über WhatsApp ist jedes Familienmitglied und jeder Mitarbeiter auf unserem Betrieb stets darüber informiert. Denn wir haben eine Gruppe „Niederschlag“ gegründet. Jeder, der den Regenmesser leert, schickt eine kurze Nachricht mit der Niederschlagsmenge in die Gruppe. „Wie viel war nochmal drin?“ Dieser Spruch gilt seitdem bei uns nicht mehr.
Hendrik Rörick, 48683 Ahaus
Praktischer Wegweiser
Früher haben sich Lkw-Fahrer und Lohnunternehmer regelmäßig verfahren, wenn sie zu unserem Betrieb kommen wollten. Dank WhatsApp passiert das heute nicht mehr. Mithilfe von Screenshots schicke ich den Fahrern die Wegbeschreibungen zu unseren Ställen. Das funktioniert bestens.
Außerdem melde ich meine Schlachtschweine beim Viehhändler per WhatsApp an und vereinbare, wann sie abgeholt werden. Auch Ferkel, Sojaschrot und Mineralfutter sowie Ersatzteile bestelle ich per WhatsApp.
Martin Hühne, 36277 Schenklengsfeld
WhatsApp und Google-Dienste
In unserem Betrieb arbeiten vier Familien-Arbeitskräfte und vier Mitarbeiter. Für alle haben wir eine Gruppe eingerichtet, um die Arbeitskräfteeinteilung zu regeln, Infos zu geben etc.
Noch besser finden wir aber die Google-Dienste. So haben wir ein gemeinsames Google-Konto, das auf allen Rechnern, Tablets und Smartphones hinterlegt ist. Über den Google-Kalender kann jeder alle wichtigen betrieblichen Termine einsehen, z. B. Abferkeln, Absetzen und Belegen der Sauen. Das vereinfacht auch die Urlaubsplanung. Zudem kann jeder eintragen, wann er aufgrund eines wichtigen privaten Termins nicht kann.
Mit Google-Notizen kann jeder To-Do-Listen erstellen, die für alle sichtbar sind. Und mit Google-Tabellen haben wir verschiedene Tabellen erstellt: fürs Absetzen der Ferkel, für den Verkauf der 30 kg-Ferkel, für deckfähige Jungsauen, für die Impfungen der Jungsauen. Beim Absetzen geben wir beispielsweise mit dem Smartphone Anzahl und Gewicht der abgesetzten Tiere in die Tabelle ein. Am Büro-Rechner kann die Tabelle dann bequem weiterverarbeitet werden. Unter dem Strich haben die Google-Dienste unsere Terminübersicht und Datenerfassung deutlich vereinfacht.
Übrigens: Die Google Apps laufen auf IOS, Windows und Android.
Simon Donhauser, 92245 Moos
Mit Google-Notizen kann man To-Do-Listen erstellen, die für andere sichtbar sind.
Mäster-Chat
WhatsApp ist aus unserem Arbeitsalltag nicht mehr wegzudenken. Wir haben beispielsweise einen Chat mit Schweinemästern eingerichtet, die für den Lebensmittelhändler Feneberg produzieren. Darin diskutieren wir alle Themen rund ums Schwein. Neulich ging es zum Beispiel um biokonforme Schweinefütterung.
Auch mit unserem Tierarzt und dem Tiergesundheitsdienst kommuniziere ich über WhatsApp. Ich schicke Bilder, damit sich der Tierarzt vorab ein Bild von der Erkrankung machen kann. Zudem haben wir eine Gruppe mit unseren Mitarbeitern gegründet. In dieser teilen wir z. B. mit, wann es Mittagessen gibt.
Karin und Andreas Frey, 88489 Wain
Über den Tellerrand geblickt
Auf unseren Aufruf zur WhatsApp-Nutzung haben sich nicht nur Schweinehalter gemeldet. Hier zwei Tipps von Berufskollegen aus anderen Bereichen.
Schnelle Hilfe: Bei der Siloernte auf unserem Milchviehbetrieb können wir viele helfende Hände gebrauchen. Besonders wenn das Siloabdecken nach der Ernte ansteht. Dafür habe ich eine Gruppe mit Freunden und Bekannten eingerichtet. Wenn ich nun Hilfe brauche, schreibe ich die ungefähren Zeiten in die Gruppe. Natürlich haben nie alle aus der Gruppe Zeit, meist können etwa fünf Leute. Aber allein das hilft uns schon enorm. Nach dem Siloabdecken gibt es für alle Helfer ein gemütliches Beisammensein mit Essen und Trinken.
Maximilian Egle, 88525 Hailtingen