In der Diskussion um die beiden Vorschläge der Westfleisch für die neuen AutoFOM-Abrechnungsmasken (wir berichteten) ist in dieser Woche noch keine Entscheidung gefallen. Zunächst sollen weitere Reaktionen und Vorschläge der landwirtschaftlichen Interessensvertretungen abgewartet und berücksichtigt werden.

 

In der letzten Sitzung des Veredelungsausschusses des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV) zu diesem Thema am vergangenen Dienstag wurden als Hauptkritikpunkte an den Maskenvorschlägen der zu enge Gewichtskorridor und der Trend zu noch mageren Tieren genannt. Außerdem sollte die Westfleisch Originaldaten zur Überprüfung der Masken bereitstellen, da bisherige Berechnungen auf Schlachtdaten des Mitbewerbers Tönnies basieren.

 

Die Kritik der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) fiel ähnlich aus. Eine weiterer Diskussionspunkt war hier, dass das vorgeschlagene Abrechnungsmodell 2 scheinbar bestimmte Schlachtkörpertypen bevorzugt. Betroffen sind vor allem Tiere im Gewichtsbereich zwischen 80 und 90 kg. Sollte das Abrechnungsmodell nur von der Westfleisch angewendet werden, könnte dies zu einem Schlachttiertourismus und den damit verbundenen finanziellen Wettbewerbsnachteilen für diesen Schlachthof führen. Das Modell käme in der vorliegenden Form daher nur branchenübergreifend in Frage, so der Einkaufsleiter der Westfleisch, Josef Beuck.

 

Aufgrund der offenen Fragen wurde auch bei den Beirats- und Vorstandsversammlungen der Westfleisch am gestrigen Donnerstag folglich noch keine Entscheidung getroffen. Wann mit einem endgültigen Beschluss zu rechnen ist, bleibt offen. Sicher ist nur, dass die Zeit drängt, denn die Landwirte brauchen ausreichend Vorlaufzeit, um sich auf die neuen Abrechnungsmodelle einzustellen.