Als Antwort auf die neue Düngeverordnung bietet die BayWa AG Schweinehaltern mit der gelenkten Fermentation ein neuartiges Fütterungskonzept. Das Verfahren soll die Protein- und Phosphor-Verdaulichkeit im Futter steigern und so die N- und P-Ausscheidungen reduzieren, teilt der Handelskonzern mit.
Die eingesetzten Fermentationshilfen wirkten sich positiv auf die Darmgesundheit der Tiere aus. Durch die Verbesserung der Verdaulichkeit würden auch Eiweißfuttermittel „ohne Gentechnik“ wie Rapsschrot, Erbse oder Ackerbohne als Alternative zu Soja interessant. Im Idealfall könne der Landwirt das Futter für seine Schweine gänzlich selbst anbauen und damit seine Fruchtfolge auflockern.
Bei der gelenkten Fermentation bringen zugesetzte Bakterien die Milchsäurebildung in Gang. Futterbestandteile werden auf diesem Wege quasi vorverdaut, so dass die Schweine für die eigentliche Verdauungsarbeit weniger Energie aufwenden müssen. Die gelenkte Fermentation mit 2-Komponenten-Lösung kann sowohl nur mit Hauptfermenter als auch mit Vorfermenterlösung angewandt werden. Beide Verfahren bieten eine maximale Milchsäurebildung und damit ein Extra an Tiergesundheit.
Hauptvorteil des Einsatzes eines Vorfermenters: Im Vergleich zur einfachen Lösung mit Hauptfermenter seien nur ein Sechstel an Fermentationshilfen im Endfutter notwendig. Für den Schweinehalter bedeute dies eine enorme Kosteneinsparung, so die BayWa.
Denn die neue Düngeverordnung treffe Schweinehalter besonders stark, weil Schweinegülle hohe Nährstoffgehalte habe, heißt es weiter. Die maximal zulässigen Saldoüberschreitungen in der Nährstoffbilanz – 50 kg bei Stickstoff und 10 kg bei Phosphat – limitierten den Nährstoffeinsatz und erhöhten vor allem in Regionen mit hohem Tierbesatz den Flächendruck. Die gelenkte Fermentation sei daher eine sowohl ökologisch als auch ökonomisch sinnvolle Alternative zur Gülleausbringung auf zusätzlichen Flächen.