Im Verlauf der Corona-Pandemie in diesem Jahr kam und kommt es immer wieder zu Corona-Ausbrüchen bei Mitarbeitern in Betrieben der Fleischwirtschaft, insbesondere in Schlacht- und Zerlegebetrieben. Das Bundesland Niedersachsen will künftig das Vorgehen beim Auftreten von Coronainfektionen regeln und vereinheitlichen. Einen entsprechenden Leitfaden mit einem Ampelsystem für Schlachthof-Schließungen hat das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz in einer Sitzung des zuständigen Landtagsausschusses am vergangenen Mittwoch (16. Dezember) vorgestellt.
Der Leitfaden soll den Gesundheitsämtern und Behörden eine Hilfestellung geben, das Infektionsgeschehen in Schlacht- und Zerlegebetrieben zu ermitteln und zu bewerten. Zudem soll der Leitfaden die zuständigen Behörden bei der Festlegung von Maßnahmen unterstützen. In Form eines Ampelsystems werden Entscheidungshilfen für die Gesundheitsbehörden aufgezeigt, ob ein Betrieb nur noch unter Auflagen betrieben werden darf oder ob dieser zu schließen ist.
Zudem kann der Leitfaden bei der Beratung von Betrieben genutzt werden, um die betriebseigenen Hygienekonzepte zu optimieren. Dementsprechend wird unter anderem erklärt
- wie eine Einschleppung des Coronavirus in einen Betrieb verhindert werden kann,
- mit welchen Maßnahmen man einer innerbetrieblichen Ausbreitung des Coronavirus in der Belegschaft nach Eintrag entgegengewirken kann
- und wie eine Früherkennung eines Ausbruchsgeschehens erreicht werden kann.
Der Leitfaden soll außerdem die Erfahrungen und Kenntnisse aus der Praxis sammeln und somit den Infektionsschutz stetig verbessern. Bei neuen Erkenntnissen soll der Leitfaden laufend aktualisiert werden.