Eine praxistaugliche Weiterentwicklung der aktuell diskutierten fünf Alternativen zum Ausstieg aus der betäubungslosen Ferkelkastration mahnt das Agrar- und Ernährungsforums Oldenburger Münsterland an. Dessen Vorsitzender Uwe Bartels sieht hier noch zuviele Hürden, die aus dem Weg geräumt werden müssten.
„Wir benötigen valide und sichere Alternativen für alle Branchenbeteiligten. Daher halten wir eine Übergangsfrist bis zur Umsetzung der betäubungslosen Kastration von mindestens zwei Jahren unumgänglich“, so Bartels.
Grundsätzlich hat sich die Arbeitsgruppe Tierwohl des AEF unter neuer Leitung von Josef Abeling, Geschäftsführer des Mischfutterherstellers Fleming + Wendeln aus Garrel, für den Ausstieg aus der betäubungslosen Ferkelkastration ausgesprochen. Jedoch müsse der Ausstieg im Kontext eines gemeinsamen EU-Binnenmarktes machbar sein. „Wenig zielführend ist es für den Tierschutz, wenn Betriebe hierzulande aufgeben und dafür Ferkel- bzw. Schweinefleisch aus anderen Staaten importiert würde“, beschrieb Abeling die jetzige Situation der schweinehaltenden Betriebe und hier insbesondere der Ferkelerzeugerbetriebe in Deutschland.
Das Papier des AEF fordert alle Branchenbeteiligten auf, auf nationaler Ebene kurz-, mittel- und langfristige Schritte im Hinblick auf zu erwartende Rechtsvorschriften zu Amputations-verboten abzustimmen und europaweit zu verankern. Denn nur so ließen sich die verabredeten Ziele ohne Strukturverwerfung in der Primärproduktion und ohne Wettbewerbsnach-teile bei Verarbeitern und Vermarktern im Markt umsetzen. Im Einzelnen bewertet das Papier die vorliegenden Alternativen und zeigt den jeweiligen noch abzuarbeitenden Handlungsbedarf auf.
Das Positionspapier zum Verzicht auf betäubungslose Ferkelkastration kann unter www.aef-om.de/aktuelles abgerufen werden.
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