In vier westfälischen Ferkelerzeugerbetrieben mit unterschiedlichen Produktionsbedingungen und drei verschiedenen Sauenherkünften konnten durch den Einsatz von Selenhefe (Sel-Plex von Alltech) im Futter für tragende und laktierende Sauen positive Leistungseffekte beobachtet werden. Diese ergaben sich vor allem in der Wurfgröße und der Anzahl lebend geborener Ferkel. Durch den Einsatz der organischen Selenverbindungen könnten sich möglicherweise Vorteile hinsichtlich der embryonalen Entwicklung ergeben, was die beobachteten positiven Effekte erklären würde. Dies berichet das Landwirtschaftliche Wochenblatt Westfalen-Lippe in seiner aktuellen Ausgabe.
Ein Teil der festgestellten Leistungsvorteile ist sicherlich auf den genetischen Fortschritt in den vier Betrieben zurückzuführen. Nach vergleichenden Auswertungen des Arbeitskreises Warendorf kann dieser im Mittel mit rund 0,25 Ferkeln je Sau und Jahr angesetzt werden.
Durch Einsatz der Selenhefe erhöhen sich die Futterkosten pro Sau und Jahr um etwa 3 €. Bei unterstellten 2,4 Würfen pro Sau und Jahr würde der in diesem Versuch beobachtete Vorteil von +0,39 abgesetzten Ferkeln je Wurf zu 0,94 mehr abgesetzten Ferkeln je Sau und Jahr und damit auch bei sehr niedrigen Ferkelpreisen immer zu einem deutlichen ökonomischen Vorteil führen \- selbst wenn ein großer Teil des Leistungssprunges zum Beispiel auf den genetischen Fortschritt bei den Sauenherkünften zurückzuführen ist. Wohlgemerkt: Hier spielt lediglich der Zuchtfortschritt innerhalb der Herkünfte eine Rolle. Der Versuch war so organisiert, dass keiner der Betriebe die Genetik an sich gewechselt hat.