Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) hat das Wiederanfahren der Schlachtung im landesweit größten Schweineschlachthof im Emsland, Weidemark in Sögel, begrüßt. Die am Sonntag vom Landkreis Emsland verkündete Entscheidung zur Wiedereröffnung unter strengen Auflagen "bringt eine gewisse Erleichterung", sagte sie der Neuen Osnabrücker Zeitung.
Die Ministerin appellierte: "Es muss nun alles dafür getan werden, damit das System aus Arbeitsquarantäne und zusätzlichen Auflagen greift." Sie kündigte an, dass weiter an einer Art Ampelsystem gearbeitet werde, das Entscheidungen über Schlachthof-Schließungen künftig landesweit vereinheitlichen und Behörden Orientierung bieten solle. "Mit dieser Hilfestellung können die Landkreise entscheiden, ob ein Schlachthof bei einem Corona-Ausbruch komplett geschlossen oder nur der Betrieb reduziert werden muss", so Otte-Kinast.
Torsten Staack von der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) wies indes in der "NOZ" darauf hin, dass die akuten Probleme in den Ställen weiter Bestand hätten: "Schon jetzt haben wir angesichts reduzierter Schlachtkapazitäten einen Stau von etwa 400.000 Schlachtschweinen in Deutschland." Die Zahl werde weiter zunehmen. Staack forderte einheitliche Corona-Konzepte für Schlachthöfe. "Es muss möglich sein, dass Schlachthöfe unter Beachtung des Infektionsschutzes weiterarbeiten. Hier brauchen wir endlich Lösungen."