In Polen soll unter der Schirmherrschaft des Warschauer Landwirtschaftministeriums eine internetbasierte Warenterminbörse für Lebendschweine eingereichtet werden. Dadurch solle der polnische Schweinemarkt modernisiert werden, teilte der Deutsche Bauernverbandes (DBV) unter Bezugnahme auf Informationen des Absatzförderungsfonds der deutschen Land- und Ernährungswirtschaft mit. Durch die Börse könnten Transaktionskosten eingespart und logistische Verbesserungen erreicht werden. Darüber hinaus werde erwartet, dass eine Plattform entstehe, durch die die polnischen Schweineproduzenten an der Preisbildung mitwirken können. Gleichzeitig stelle die Börse für die Verarbeiter ein wichtiges Orientierungsinstrument dar. Die so entstehenden Gleichgewichtspreise sollten auch außerhalb der Börse Referenzcharakter erhalten.
Polen ist mit einem Bestand von rund 18 Millionen Tieren hinter Deutschland und Spanien drittgrößter Schweineproduzent in der Europäischen Union. Das Handelssystem ist nach Angaben des DBV jedoch seit Jahrzehnten unverändert. Der Handel wird von der starken Stellung der Aufkäufer und Handelsvermittler dominiert. Die Anbieterseite hingegen ist stark zersplittert und hat keinen Einfluss auf die Preisbildung. Diese Marktstruktur habe in der Vergangenheit oft zu heftigen kurzfristigen Preisschwankungen, starken regionalen Preisunterschieden und unkalkulierbaren Erlösschwankungen für die Produzenten geführt.