Angesichts der anhaltend schwierigen wirtschaftlichen Lage hat die neue polnische Regierung den Tierhaltern im Land ihre Unterstützung zugesichert. Bei einem Treffen des Staatsekretärs im Warschauer Landwirtschaftsministerium, Jacek Bogucki, mit Vertretern des Berufsstandes und Veterinären wies der Vorsitzende der Gewerkschaft der Individuellen Bauern, Jerzego Chróścikowskiego, auf die extrem schwierige Situation der polnischen Schweinemäster hin. Denn die hätten nicht nur unter dem allgemein niedrigen Preisniveau zu leiden wie ihre europäischen Berufskollegen. Für die polnischen Mäster komme erschwerend hinzu, dass die Schlachter und Verarbeiter trotz des reichlichen Inlandsangebots große Mengen Schweinefleisch importieren und dafür zum Teil höhere Preise zahlen als für polnische Ware, beklagte Chróścikowskiego. Dabei sei die Qualität der heimischen Partien mindestens gleichwertig.

 

Staatssekretär Bogucki sicherte zu, die Vorwürfe zu klären und verwies auf bereits laufende Untersuchungen des polnischen Amtes für Wettbewerb und Verbraucherschutz. Hierbei stehe insbesondere die Frage möglicher Preisunterschiede zwischen Importware und polnischen Herkünften im Raum. Zu klären seien aber auch mögliche Absprachen zwischen Abnehmern und eventuelle Verletzungen des Wettbewerbsrechts, erläuterte der Staatssekretär.

 

Zur Bewältigung der derzeitigen Marktsituation hat das Warschauer Landwirtschaftsministerium nach seinen Angaben zudem EU-Agrarkommissar Phil Hogan in einem Brief zu weitergehenden stabilisierenden Maßnahmen auf europäischer Ebene aufgefordert. Diese sollten insbesondere Subventionen für Drittlandsexporte und weitere Maßnahmen im Bereich der Privaten Lagerhaltung von Schweinefleisch umfassen.