Die Landesbauernverbände in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern wollen, dass künftig weniger männliche Ferkel kastriert werden müssen. Aus diesem Grund haben sie das Projekt „100.000 Improvac-Tiere“ initiiert. Ziel ist es, 100.000 immunokastrierte Schlachtschweine zu mästen, die im Lebensmitteleinzelhandel vermarktet und entsprechend ihrer Qualität bezahlt werden. „Wir wollen praktische Erfahrungen sammeln und zeigen, dass die Improvac-Impfung funktioniert“, erklärt Dr. Bernhard Schlindwein vom Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband in Münster (WLV).
Keine Abrechnung über Ebermaske
Momentan laufen mit Schlachtunternehmen Gespräche über die Abnahme und Bezahlung der Tiere. „Eine Bezahlung auf Basis der Ebermasken kommt dabei für uns nicht infrage, da der finanzielle Verlust 10 € pro Schwein beträgt“, betont Schlindwein. Geklärt werden soll auch noch, ob die teilnehmenden Landwirte von den Schlachtunternehmen eine Abnahmegarantie erhalten.
Weitere Landwirte gesucht
Gut 50 Landwirte haben sich bereits zur Teilnahme an dem Projekt bereit erklärt. Jetzt suchen die Initiatoren weitere Landwirte, die sich bei den vier Landesbauernverbänden melden können. Die Teilnehmer verpflichten sich, mindestens drei bis fünf Schlachtpartien zu liefern und die Tiere mit 40 bis 45 kg Lebendgewicht sowie mit 90 bis 95 kg Lebendgewicht mit Improvac zu impfen. Falls gewünscht, führt der Impfstoff-Hersteller Zoetis die zweimalige Impfung der Tiere durch. Zoetis übernimmt bei jedem Tier Kosten in Höhe von 1 €, der Landwirt trägt 2 € pro Schwein. Der Landwirt muss zudem dafür Sorge tragen, dass die Schlachtschweine eindeutig gekennzeichnet sind, z.B. mit einem zusätzlichen Buchstaben im Schlagstempel.