In Sachsen treten immer wieder neue Fälle der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen auf. Das für die Tierseuchenbekämpfung zuständige Sozialministerium und Vertreter des Landesjagdverbandes wollen den Wildschweinbestand im Osten Sachsens nun durch ein dreistufiges Tilgungskonzepts reduzieren. Wie das Ministerium vergangene Woche mitteilte, soll der Stufenplan möglichst vollständig verhindern, dass ASP-infizierte Wildschweine aus Polen einwandern.
Die Tilgung des Schwarzwilds soll in Bad Muskau im Norden beginnen und sich entlang der Grenze zu Polen bis nach Zittau im Süden Sachsens erstrecken. Ziel der Maßnahme ist es, den Wildschweinebestand auf maximal zwei Tiere je 1.000 ha zu dezimieren.
Dreistufiges Tilgungskonzept
- In der ersten Stufe haben Jagdrevierinhaber mindestens acht Wochen Zeit, um Wildschweine aktiv zu bejagen. Für jedes entnommene Tier erhalten sie 300 €. Der genaue Zeitplan wird mit den zuständigen Regionalbehörden vereinbart.
- Anschließend überprüfen kamerabestückte Drohnen in der zweiten Stufe die verbleibende Wildschweinpopulation. Sollten sich noch Wildschweine im Revier befinden, kann der Revierinhaber die identifizierten Tiere entnehmen. Wenn die Revierinhaber Hilfe bei der Bejagung benötigen oder die aktive Bejagung konsequent verweigern sollten, kann der Freistaat auch einen Dienstleister mit der Schwarzwildjagd beauftragen.
- Für das dauerhafte Freihalten des Reviers von Schwarzwild erhalten die Revierinhaber in der finalen Stufe Drei eine Flächenprämie.
Hinweise des Landesjagdverbands aufgenommen
Ebenso vereinbarten Sachsens Sozialministerin Petra Köpping sowie Staatssekretär und Leiter des ASP-Krisenstabs, Sebastian Vogel, gemeinsam mit den Vertretern des Landesjagdverbandes Details zur Größe der Jagdgebiete, Zeitpunkt und Zeitrahmen der vollständigen Entnahme des Schwarzwilds, der Taxierung des Jagdergebnisses und dem Einsatz von Dienstleistern. Demnächst sollen außerdem weitere Informationsveranstaltungen mit den Jägerschaft im betroffenen Schutzkorridor Ost stattfinden.
Sebastian Vogel verspricht sich durch die Abschussprämien einen attraktiven Anreiz für die Schwarzwildjagd. "Wir bauen auf die Unterstützung der Jägerinnen und Jäger. Mit ihrer Kooperation wird es uns gelingen, das ASP-Geschehen in der jetzigen Sperrzone zu beschränken und dort in Zukunft erfolgreich zu tilgen", erklärte Vogel.