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Schwarz sieht deutsche Schweinehalter gut aufgestellt

Der Präsident des Bauernverbandes Schleswig-Holstein, Werner Schwarz, hält Vorwürfe, die deutsche Veredlungsbranche drücke den Schweinefleischpreis im EU-Ausland, für unberechtigt.

Lesezeit: 4 Minuten

Der Präsident des Bauernverbandes Schleswig-Holstein, Werner Schwarz, hält Vorwürfe, die deutsche Veredlungsbranche drücke den Schweinefleischpreis im EU-Ausland, für unberechtigt. Man habe hierzulande die Effizienz und die Wettbewerbsfähigkeit der Schlachtbranche deutlich erhöht, erklärte Schwarz im Gespräch mit Agra-Europe vergangene Woche in Brüssel. Daneben seien mit Hilfe der Bundesregierung Exportmärkte aufgebaut worden. Aufgrund des hohen Selbstversorgungsgrades von 109 % habe man gar keine andere Wahl, als Ware auszuführen. Dabei profitierten die Niederlande und Dänemark von der deutschen Ferkelnachfrage. Der Bauernpräsident hatte für den Deutschen Bauernverband (DBV) unmittelbar vor dem Gespräch an Sitzungen der EU-Ausschüsse der Bauernverbände (COPA) und ländlichen Genossenschaften (COGECA) sowie der EU-Kommission zum Thema Schweinefleisch teilgenommen. Schwarz sieht die deutschen Erzeuger im europäischen Vergleich gut aufgestellt. Mit Marktpreisen zwischen 1,30 € und 1,40 € je kg SG komme man zurecht. Das Wachstum in den Veredlungszentren sei noch nicht erreicht, werde sich aber verstärkt auf den Ersatz oder Umbau alter Anlagen in moderne Stallungen konzentrieren. Die aussichtsreichsten Absatzmärkte für deutsches Schweinefleisch sieht Schwarz in den mittel- und osteuropäischen Staaten, vor allem Russland.


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Nulltoleranzproblem schnell lösen


Beim Thema gentechnisch veränderte Organismen (GVO) unterstreicht Schwarz die Notwendigkeit einer schnellen technischen Lösung des Nulltoleranzproblems. Er rief EU-Gesundheitskommissar John Dalli auf, eine Vermischung von 0,1 % nicht zugelassener GVO in Futtermittellieferungen zu gestatten. Gleichzeitig kritisierte er, dass die Kommission mit einem konkreten Zeitplan hinterm Berg halte. Der Verbandspräsident sprach sich dafür aus Lebensmittel, Futtermittel, aber auch alle anderen Produkte des täglichen Bedarfs, einschließlich Kosmetika und anderer Waren auf GVO-Bestandteile hin zu kennzeichnen. Das gegenüber dem Anbau von GV-Pflanzen unfreundliche gesellschaftliche Klima in Deutschland wirkt sich nach Auffassung von Schwarz nachteilig auf mittelständische Züchtungsbetriebe aus. Dadurch fördere man die Dominanz großer internationaler Züchtungshäuser. Überlegungen, den GV-Anbau ins Ermessen der Mitgliedstaaten zu stellen, könnte sich Schwarz noch anschließen. Er pocht jedoch im Gegenzug auf national einheitliche Regeln, um eine weitere Regionalisierung der Anbaumöglichkeiten zu vermeiden. Das Verfütterungsverbot von tierischem Eiweiß sollte seiner Meinung nach entfallen, wenn die Vermischung mit Rinderfutter und das Risiko des Kannibalismus ausgeschlossen werden können.


Tierschutz mit Augenmaß


Im Umweltschutzbereich warnt Schwarz vor überzogenen Anforderungen für den Agrarsektor. Landwirtschaftliche Betriebe seien keine Industrieanlagen. Man müsse versuchen, die Emissionen von klimaschädlichen Gasen niedrig zu halten, dürfe aber nicht verkennen, dass der Landwirt Kreislaufwirtschaft betreibe. "Wir ernten Getreide, bringen es ins Tier ein, entnehmen aus der Kette einen Nutzen für den Menschen und bringen die Abfallstoffe wieder in den Boden ein", so Schwarz. Im günstigsten Fall führe das zu einer Humusmehrung im Boden, was zusätzliches CO2 binde. Beim Thema Tierschutz plädiert der Schleswig-Holsteiner für Augenmaß. Bestimmte Schritte seien sinnvoll; man müsse aber Bürokratie und Kosten so gering wie möglich halten, denn der Verbraucher sei nicht bereit, mehr zu zahlen. Neue Standards müsse man in vorhandene Systeme integrieren. Als Alternative zu einem neuen EU-Tierschutzlabel wirbt Schwarz für einen Ausbau des Systems der Qualität und Sicherheit GmbH (QS). Einen Dämpfer versetzte er Hoffnungen, die Kommission könne deutschen Betrieben bei der ab 2013 verpflichtenden Gruppenhaltung von tragenden Sauen entgegenkommen. Man habe um eine Verlängerung der Übergangsfrist gebeten; es gebe aber wenig Aussicht auf Erfolg. Beim Stichwort Tiertransporte ging Schwarz mit der Bundesregierung hart ins Gericht. CDU/CSU und FDP hatten sich nämlich im Koalitionsvertrag für eine weitere Begrenzung der Tiertransportzeiten ausgesprochen. Solche Aussagen bezeichnete der Bauernpräsident als unverantwortlich. Man solle sich darauf beschränken, die bestehenden europäischen Vorgaben einzuhalten, und auf deutscher Ebene nicht zusätzlich draufsatteln.

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