Über 60 Verstöße gegen das Tierschutzgesetz hat die Staatsanwaltschaft Bielefeld gegen einen 36-jährigen Schweinehalter aus Stemwede gesammelt. Im Dezember 2021 wurden auf seinen Betriebsstandorten in Stemwede und Preußisch Oldendorf 46 tote Sauen sowie weitere mit schweren unbehandelten Wunden entdeckt, erinnert das Westfalen-Blatt.
Die Tiere seien extrem unterernährt und teils skelettiert gewesen. Die Staatsanwaltschaft sieht die Hauptschuld aber bei einem damals 21-jährigen Helfer, der bis Ende 2021 für diesen Betriebsteil zuständig gewesen sei. Als Betreiber der Sauenzucht treffe den 36-Jährigen Bauern aus Stemwede allerdings eine Mitverantwortung.
Elend in den Ställen ging 2022 weiter
Laut der Zeitung liegen nun auch die Ergebnisse der Obduktion vor. Dabei hätten die Veterinäre Wunden entdeckt, die vom langen Liegen stammten sowie Gewebe, das zu Lebzeiten der Tiere abgestorben war.
Weitere abgemagerte Tiere wurden dann im Januar und im März 2022 bei weiteren Kontrollen gefunden. Die Haltungsbedingungen hätten sich also nicht verändert. Auch in einem anderen Betrieb des Bauern seien kranke Tiere gefunden worden, so die Zeitung.
Wie es nun weitergeht und ob die Veterinärämter Tierhaltungsverbote verhängen, ist noch nicht zu erfahren. Der Prozess gegen den damaligen Helfer soll aber offenbar vor einem Jugendrichter stattfinden. Einen Verhandlungstermin gibt es noch nicht.
Laut der Zeitung sei der Hof bei der Landwirtschaftskammer weiter als Ausbildungsbetrieb gelistet, der Lehrlinge sucht. Der betroffene Landwirt selbst wollte sich auf Anfrage des Westfalen Blattes nicht zu den Vorwürfen äußern.