Das kanadische Zuchtunternehmen Fast Genetics arbeitet seit kurzer Zeit mit gesextem Ebersperma. Aufgrund einiger Nachteile wird gesextes Sperma in der Schweinezucht im Gegensatz zur Rinderhaltung bisher nicht routinemäßig eingesetzt. Vor allem die geringe Trennkapazität der Spermien, die dadurch erforderlichen großen Spermaportionen und die geringere Lebensdauer der gesexten Spermien werden als Nachteile aufgeführt. Bei der Suche nach Kastrationsalternativen könnte gesextes Sperma jedoch eine echte Alternative sein.
Wie das Fachmagazin Boerderij Vandaag mitteilt, hat Fast Genetics die Sexingtechnologie speziell für Schweinesperma optimiert und ein eigenes Sortierverfahren entwickelt. Nach eigenen Angaben benutzt das Unternehmen bei der Besamung kleine Spermaportionen, verwendet jedoch ein spezielles Besamungsverfahren und synchronisiert den Zyklus der Sauen. Gregg BeVier, Direktor von Fast Genetics, sieht erste Einsatzmöglichkeiten des gesexten Spermas in Kanada und den USA.
Die Trennung der Spermien beim Sexing beruht auf Unterschieden in der DNA-Menge zwischen X- und Y-Chromosomen. X-Spermien enthalten mehr DNA als Y-Spermien. Wird das Sperma mit einem Fluoreszenzfarbstoff versetzt, färbt sich die DNA und X-Spermien binden mehr Farbstoff als Y-Spermien. Ein Laser regt den Farbstoff in den Spermien an und die Lichtintensität wird gemessen. Das X-Chromosom leuchtet heller als das Y-Chromosom.
Entsprechend der Leuchtintensität werden die Spermien dann mit einer elektrischen Ladung versehen und anschließend in einem elektrischen Feld getrennt. Tote Spermien, positiv geladene X-Spermien und negativ geladene Y-Spermien werden auf diese Weise voneinander getrennt.