Mithilfe einer Branchenvereinbarung will der westfälisch-lippische Landwirtschaftsverband (WLV) die zunehmend aufkeimenden Konflikte um gewerbliche Stallbauten im Außenbereich entschärfen. Wie das Landwirtschaftliche Wochenblatt Westfalen-Lippe in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, sieht der WLV-Vorstand den Abschluss einer Branchenvereinbarung als einzig möglichen Weg, im Konsens eine Lösung für alle Beteiligten zu finden.
Hintergrund ist, dass bauwillige Landwirte mit ihren Bauvorhaben im Außenbereich zunehmend auf Ablehnung in der Bevölkerung stoßen. Auch den Gemeinden fällt es dann oft schwer, dem Baugesuch zuzustimmen. Es kommt zu Konflikten, die häufig vor Gericht enden und für den Landwirt oder die Kommune sehr kostspielig werden. Die Branchenvereinbarung soll dies verhindern, indem sie alle Beteiligten verpflichtet, frühzeitig das Gespräch zu suchen und am Ende eine einvernehmliche Lösung für alle Parteien zu finden.
In den kommenden Monaten sollen Vertreter der Landwirtschaft, der Gemeinden und der Kreisverwaltung über den vom WLV vorbereiteten Entwurf einer Branchenvereinbarung beraten. Im Kreis Borken haben die Beteiligten dazu bereits eine Absichtserklärung verfasst. Im kommenden Frühjahr soll die Branchenvereinbarung dann beschlossen werden. Inhaltlich verzichten die Kommunen bis dahin freiwillig auf ihre Bauleitplanung.