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Universität Kopenhagen

Studie: Glückliche Schweine grunzen kürzer

Einem Forschungsteam der Uni Kopenhagen ist es gelungen, mithilfe von Tonaufnahmen und Algorithmen die Emotionen bei Schweinen zu entschlüsseln.

Lesezeit: 2 Minuten

Einem Forschungsteam aus Dänemark, der Schweiz, Frankreich, Deutschland, Norwegen und der Tschechischen Republik ist es weltweit erstmals gelungen, anhand von Tonaufnahmen das Grunzen von Schweinen in Emotionen zu übersetzen. Die Forschung wird von der Universität Kopenhagen, der ETH Zürich und dem französischen Nationalen Forschungsinstitut für Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt (INRAE) geleitet.

Geräuschaufnahmen in unterschiedlichen Situationen

Die Forschenden analysierten mehr als 7.000 Tonaufnahmen aus Praxisbetrieben und experimentellen Szenarien, um herauszufinden, ob es ein Muster in den Geräuschen in Abhängigkeit von den Emotionen gab und ob sich positive Situationen und Emotionen von negativen unterscheiden ließen. In negativen Situationen sammelten die Forscher mehr hochfrequente Rufe wie Schreien und Quieken. Gleichzeitig traten niederfrequente Rufe wie Bellen und Grunzen sowohl in Situationen auf, in denen die Schweine positive als auch negative Emotionen erlebten. Die Tonaufnahmen sammelten die Forschenden in unterschiedlichen Situationen von der Geburt der Tiere bis zur Schlachtung.

Wichtiger Schritt zu mehr Tierschutz

In dem Projekt haben die Forscherinnen und Forscher einen Algorithmus entwickelt, der entschlüsseln kann, ob ein einzelnes Schwein eine positive Emotion ("glücklich" oder "aufgeregt") oder eine negative Emotion ("verängstigt" oder "gestresst") empfindet. Dabei konnte das Team deutliche Unterschiede in den Rufen der Schweine herausfinden. "In positiven Situationen sind die Rufe viel kürzer, mit geringen Schwankungen in der Amplitude. Grunzlaute beginnen hoch und werden allmählich leiser. Wenn wir einen Algorithmus zur Erkennung dieser Laute trainieren, können wir 92 % der Rufe der richtigen Emotion zuordnen", erklärte Associate Professor Elodie Briefer von der biologischen Fakultät der Universität Kopenhagen. Mit der Studie beweise man, dass mithilfe von Algorithmen die Emotionen von Schweinen entschlüsselt und verstanden werden können, so Briefer. Dies bezeichnete die Wissenschaftlerin als wichtigen Schritt in Richtung eines verbesserten Tierschutzes für Nutztiere.

Nächster Schritt App-Entwicklung

Die Erforschung der Emotionen von Tieren ist ein relativ neues Forschungsgebiet, das sich in den letzten 20 Jahren entwickelt hat. "Jetzt brauchen wir jemanden, der den Algorithmus zu einer App weiterentwickelt, mit der Landwirte das Wohlergehen ihrer Tiere verbessern können", sagte Elodie Briefer. Mit genügend Daten könnte die Methode auch zum besseren Verständnis der Emotionen anderer Säugetiere eingesetzt werden, führte Briefer aus.

Die Studienergebnisse können Sie hier in Scientific Reports lesen.

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