Die europäischen Mischfutterhersteller haben die Einführung einer „technischen Lösung“ für den Umgang mit Spuren nicht zugelassener gentechnisch veränderter Organismen (GVO) in Importen aus Übersee begrüßt. Der Präsident des EU-Dachverbandes (FEFAC), Patrick Vanden Avenne, erklärte vergangene Woche, dass es damit für die Futtermittelbranche mehr Rechtssicherheit gebe. Die Europäische Kommission hatte eine zulässige Vermischung von 0,1 % verabschiedet.
Trotzdem warnt Vanden Avenne weiter vor unmittelbaren Risiken in der Futtermittelversorgung durch die „nach wie vor schleppenden, asynchronen GVO-Zulassungen in der EU“. Die Mischfutter- und Tierproduzenten liefen Gefahr, im Herbst 2011 keinen Zugang zu Maisprodukten aus Brasilien und den USA zu erhalten. Das gelte eventuell auch für brasilianisches Soja im Frühjahr 2012. Grund sei der Anbau neuer transgener Mais- und Sojabohnenlinien, die bislang nicht von der EU zugelassen seien und es bis zur Ernte in diesen Ländern vielleicht auch nicht mehr würden. Deshalb müsse die EU dringend weitere Anstrengungen unternehmen, um neue GVO genauso schnell zuzulassen wie die wichtigen Exportländer, unterstrich Vanden Avenne. Das sei notwendig, um die Futtermittelversorgung und damit die Wettbewerbsfähigkeit der EU-Tierproduktion zu gewährleisten. (AgE)