„Die derzeit laufende Tierschutzdebatte beeinflusst die Politik zusehends. Im politischen Alltag wird es immer schwieriger, die Leistungen der Landwirtschaft ausgewogen darzustellen“, erklärte der Bundestagsabgeordnete und Landwirt Johannes Röring gestern beim DBV-Veredlungstages in Dorsten.
Für Röring ist klar zu erkennen, dass mit gezielten Kampagnen versucht werde, Stimmung zu machen und politische Entscheidungen zu beeinflussen. Spendenorientierte Organisationen erregten mit illegal beschafftem Videomaterial fragwürdiger Herkunft Aufmerksamkeit und prangerten darauf aufbauend angeblich flächendeckende Missstände an. Das spreche die Menschen an, erhöhe die Spendenbereitschaft und hinterlasse auch Spuren in der politischen Diskussion. Selbst die anerkannten Naturschutzverbände schreckten vor populistischen Maßnahmen nicht zurück. Vor kurzem habe der BUND eine Studie zur angeblichen Subventionierung der Veredlung vorgelegt, die viele Fehler und Verzerrungen enthalte. „Das Ziel ist klar: Es geht nur darum, EU-Flächenprämien auf die eigenen Spielwiesen zu lenken“, so der Abgeordnete.
Tiere würden zunehmend vermenschlicht und emotionalisiert, weil es inzwischen eine große Entfremdung zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft gebe. Diese wieder abzubauen, müsse das Ziel sein. Röring forderte alle Beteiligten auf, sich stärker in die Tierschutzdebatte einzubringen. „Wir müssen uns der Problematik stellen, ob wir wollen oder nicht“, erklärte der Bundestagsabgeordnete. Eine erfolgreiche und zukunftsfähige Tierschutzstrategie gehe nur mit den Bauen. (ar)
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