Die Absicht der Firma Tönnies, ab 9. Februar Schweinemästern etwa 3 Euro je Schwein abzuziehen, wenn deren Tiere in die Salmonellen-Kategorie-III eingestuft werden, ist nach Auffassung des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV) völlig ungerechtfertigt. Das Argument, dass mit solchen Betrieben ein höheres Risiko für Verbraucher verbunden sei, an Salmonellose zu erkranken, sei weithergeholt und nicht nachvollziehbar.
Der WLV fordert Tönnies auf, den angekündigten Preisabzug sofort zurückzunehmen. Gerade vor dem Hintergrund einer schwierigen wirtschaftlichen Situation müssten zusätzliche Belastungen vermieden werden, immerhin entsprechen 3 Euro im langjährigen Mittel etwa der Hälfte des Gewinns je Tier.
Die kurzfristige Umsetzung wird vom WLV scharf kritisiert. Schweinemäster, deren Betriebe in die Kategorie III eingestuft seien, hätten dadurch keine Möglichkeit zur Reaktion. Landwirtschaftlichen Betrieben, die vom Preisabzug betroffen sind, empfiehlt der WLV, nach Möglichkeit andere Schlachtunternehmen als Abnehmer zu wählen. Der WLV bittet die Beratungsorganisationen und Tierärzte in Nordrhein-Westfalen um Unterstützung der Betriebe, damit diese sobald als möglich ihren Salmonellenstatus verbessern können.
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