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Uruguay und Paraguay wollen Sojabohnenanbau beschränken

Nach einer sprunghaften Ausweitung der Sojabohnenfläche wollen Uruguay und Paraguay den Anbau dieser Ölfrucht künftig begrenzen. Laut eines Berichts des US-Landwirtschaftsministeriums werden in Uruguay künftig Genehmigungen für den Sojabohnenanbau verlangt.

Lesezeit: 3 Minuten

Nach einer sprunghaften Ausweitung der Sojabohnenfläche wollen Uruguay und Paraguay den Anbau dieser Ölfrucht künftig begrenzen. Laut eines Berichts des US-Landwirtschaftsministeriums werden in Uruguay künftig Genehmigungen für den Sojabohnenanbau verlangt. Das überraschend vom Agrarressort in Montevideo veranlasste Programm soll schon zur nächsten Aussaat greifen. In Paraguay soll der Sojabohnenanbau in bestimmten Regionen komplett unterbleiben. Betroffen davon sind Gebiete, die künftig Kleinbauern vorbehalten bleiben sollen.


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In beiden Ländern war der Sojaanbau in den vergangenen Jahren massiv ausgedehnt worden. Für Paraguay hat das US-Agrarressort den Sojaanbau für die Saison 2008/09 auf 2,75 Mio. ha prognostiziert. In Uruguay soll die Ölfrucht laut der jüngsten Schätzung auf 550.000 ha kultiviert werden, nach 450.000 ha im Wirtschaftsjahr 2007/08 und knapp 30.000 ha in der Saison 2001/02. Diese Entwicklung ist auf Kosten traditioneller Kulturen wie Sonnenblumen, Weizen und Sorghum gegangen.


Ein wichtiger Faktor beim Sojabohnen-Boom ist ausländischer Einfluss. So wird laut den Angaben aus Washington mittlerweile mehr als die Hälfte der Sojabohnenproduktion Uruguays von Argentiniern kontrolliert. Ein Faktor für das verstärkte Interesse aus dem südlichen Nachbarland an Agrarland nördlich des Rio de la Plata dürften die hohen Exportsteuern in Argentinien sein. Zwar kennt auch Uruguay solche Ausfuhrbeschränkungen - die Hürden liegen dort aber deutlich niedriger. Ölmühlen stehen woanders Dominiert wird das Sojabohnengeschäft in den kleineren südamerikanischen Staaten von einigen wenigen Großunternehmen. So beherrscht laut dem Bericht des Washingtoner Agrarressorts allein die argentinische Gruppe El Tejar rund 100.000 ha Ackerland in Uruguay, auf denen in diesem Jahr zur Hälfte Sojabohnen angebaut wurden. Ein wichtiger Marktteilnehmer ist auch die ebenfalls in Argentinien beheimatete Grubo-Gruppe, die unter dem Namen Agronegocios del Plata rund 40.000 ha in Uruguay bewirtschaftet. Ohne Anbaubeschränkungen könnten Uruguay und Paraguay laut Einschätzung der Experten aus Washington zu puren Soja-Standorten werden. Die neue Genehmigungspraxis aus Montevideo stellt nun auf Kriterien des Bodenschutzes ab, um den Anbau zu kontrollieren.


Über Ölmühlen zur Verarbeitung der Bohnen verfügen Uruguay und Paraguay derzeit praktisch nicht. Als Rohprodukt gehen rund 95 % der uruguayischen Soja-Ernte außer Landes. Führende Kräfte im Export sind dem Bericht zufolge Archer Daniels Midland (ADM) und Cargill mit Anteilen von jeweils rund einem Fünftel. Bei Ölsaatenprodukten und anderen Verarbeitungserzeugnissen wie Mehl sind Uruguay und Paraguay trotz Ausweitung der Ackerfläche Nettoimporteure. Gleichzeitig sind die Bodenpreise infolge des Ölsaatenbooms stark gestiegen. An der Grenze zu Argentinien soll gutes uruguayisches Ackerland bis zu umgerechnet 4.950 €/ha kosten, was gegenüber dem Jahr 2005 mehr als eine Verdoppelung bedeutet. Im Vergleich zum Niveau in vielen argentinischen Agrarregionen ist dies aber offenbar immer noch günstig.

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