Die seit 2017 an allen Schlachtbetrieben von Vion eingesetzten Kamerasysteme werden dem Unternehmen zufolge aktuell am Standort Vilshofen erstmals innovativ aufgerüstet. Bis dato war es üblich, die vielen Stunden Videomaterial der Kameras, die in allen Bereichen, in denen mit Tieren umgegangen wird eingesetzt werden, stichprobenartig zu sichten. Im Schweineschlachtbetrieb Vilshofen erfolgt die Sichtung jetzt lückenlos.
Kamera erkennt Abweichungen
Ermöglicht wird die lückenlose Sichtung mithilfe einer von Vion gemeinsam mit Agrar- und IT-Wissenschaftlern von Deloitte und des Niederländischen Tierschutzbundes entwickelten Software. Mit ihrer Unterstützung erkennt das Kamerasystem Personen, Tiere und Objekte sowie deren Interaktion. „So werden sämtliche Bewegungsabläufe, die vom üblichen Prozess abweichen, wie z.B. das Zurückbleiben eines Einzeltiers erkannt”, erklärt Vion-Tierschutzexpertin Dr. Anne Hiller. „Um den Tierschutz auf diese Weise buchstäblich sichtbarer zu machen, werden die entsprechenden Sequenzen in Vilshofen heute gefiltert und unseren Tierschutzbeauftragten zur unmittelbaren Sichtung und Bewertung weitergeleitet.”
Digitalisierung für mehr Tierschutz
Die eigentliche Leistung der Technik stecke in den Algorithmen, die den Kameras Künstliche Intelligenz (KI) verleihen. Sie verarbeiten und analysieren die Bilddaten der Kameras und melden der Software potenzielle Auffälligkeiten. Die jeweiligen Videofragmente werden zur Überprüfung über ein Dashboard gleich mitgeliefert. „Mit dieser effizienten und datenschutzkonformen Auswertung des Videomaterials unter Tierschutzaspekten haben wir an unseren Standorten in Holland schon länger sehr gute Erfahrungen gemacht und werden damit nun auch in Deutschland zum Vorreiter unserer Branche“, so John de Jonge, COO Pork von Vion. „Im Sinne von ‘Noch mehr Tierschutz’ wollen wir die KI in der Kameraüberwachung als ergänzendes Instrument unseres bestehenden Tierschutzüberwachungssystems unter Einhaltung der datenschutzrechtlichen Vorgaben sukzessive in allen Schlachtbetrieben zum Einsatz bringen“.