China will seine Märkte nach über 20 Jahren wieder für deutsches Rindfleisch öffnen. Beim Schweinefleisch wird allerdings weiter gemauert. Woran liegt das? Bei der heutigen Fragestunde des Verbands Deutscher Agrarjournalisten (VDAJ) blieb Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir hinsichtlich der Gründe vage. Er ist aber optimistisch, dass auch hier in absehbarer Zeit ein Durchbruch möglich ist.
„Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht“
„Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht“, stellte Özdemir klar. Deutschland erfülle beim Schweinefleisch alle Anforderungen an Qualität, Sicherheit hinsichtlich der Afrikanischen Schweinepest (ASP) und Zuverlässigkeit bei der Lieferung. Dass es dennoch bei der hoch angesetzten Reise der Bundesregierung nach China nicht mit der Marktöffnung für Schweinefleisch geklappt hat, begründet der Minister mit ungeklärten „außerlandwirtschaftlichen“ Forderungen.
Einer Regionalisierungslösung bei deutschem Schweinefleisch stünde jedenfalls nach seiner Einschätzung vier Jahre nach dem ersten ASP-Ausbruch nichts im Weg. Die will Özdemir weiter vorantreiben, denn er sieht hier nur Vorteile für beide Seiten. Schließlich gelten Teile vom Schwein, die wie Schnauzen, Ohren oder Ringelschwänze bei uns kaum verzehrt werden, in China als Delikatesse. Damit wäre eine Wideraufnahme des Exportgeschäfts eine „Win-Win-Situation“, so der Agrarminister heute in Berlin.
Der Export von deutschem Schweinefleisch nach China ist seit Auftreten der Afrikanischen Schweinepest bei uns im Jahr 2020 nicht mehr möglich. In dem Jahr hatte die Bundesrepublik noch 319.448 t frisches, gekühltes bzw. gefrorenes Schweinefleisch nach China exportiert, hinzu kamen Schlachtnebenerzeugnisse, Schweinespeck und -fett. 2023 waren es lediglich 739 t.