Das habe der Schweinevermarktungswegevergleich des Deutschen Bauernverbandes mal wieder gezeigt, so Dr. Frank Greshake in einem Kommentar im Landwirtschaftlichen Wochenblatt Westfalen-Lippe. Da dürfe man kritisch fragen, warum Schlachtbetriebe so generös seien, bei zusätzlichen Klassifizierungskosten zwischen 20 und 40 Cent je Schwein einerseits und der freien Wahl des Klassifizierungsverfahrens für die Einsender andererseits den Wünschen der Landwirte seit Jahren entgegenkämen. Die Wahrheit habe zwei Seiten: Zwar gebe es Schweineherkünfte, die für die AutoFOM-Klassifizierung nicht geeignet seien wie beispielsweise eher leichtgewichtige Original Holländer Schweine, die nicht von Pietrain-Ebern abstammten. Solche Lieferanten wollten größere Schlachtbetriebe nicht verlieren. Aber das sei nicht der wesentliche Punkt. Manche Landwirte wollten partout keine AutoFOM-Klassifizierung \- egal ob sie dabei besser oder schlechter fahren. Auswertungen der Vion aus dem vergangenen Jahr zeigten deutlich, dass an den niedersächsischen Vion-Schlachtbetrieben die meisten FOM-Einsender 1,50 Euro/Mastschwein im Vergleich zu AutoFOM verlieren würden. Das Geld nähmen Schlachtbetriebe gerne mit. Und da man niemandem verbieten solle, seine Schweine an die Schlachtunternehmen auch billiger zu verkaufen, werde wahrscheinlich an verschiedenen Schlachtstätten bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag doppelt klassifiziert.
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