Nur 39 % aller Verbraucher attestieren Schweinefleisch ein positives Image. Das ergab eine Umfrage, die die Gesellschaft für Konsumforschung im Auftrag der Westfleisch SCE aus Münsterdurchgeführt hat. Die Antworten stammen nur von Personen, die zumindest gelegentlich Fleisch essen. Beim Rindfleisch wurde dagegen immerhin noch von 63 % der Befragten positiv bewertet, beim Geflügel waren es sogar 67 %.
Hintergrund des schlechten Images von Schweinefleisch sei vor allem die Assoziation mit kritischer Massentierhaltung, erläuterte Vorstandsmitglied Johannes Steinhoff kürzlich auf den Westfleischtagen. Zudem würden andere Fleischsorten von Verbrauchern als gesünder eingestuft.
Weniger Schwein auf dem Grill
Kein Wunder also, dass der Handel stockt. Selbst beim Grillfleisch blieb der erwartete Boom nach Corona aus. Hier verbuchte der zur Unternehmensgruppe gehörende Verarbeitungsbetrieb Westfalenland 2022 einen Absatzrückgang von 7 %.
Heute wird anders gegrillt. Statt Rückensteak kommen mehr Käse und Gemüse auf den Rost.“
Aufgrund der aktuellen Marktlage rechnet die Westfleisch bis 2027 mit einem jährlichen Rückgang der Schweinebestände um 4,3 %. Gleichzeitig stellte das Unternehmen auf den Westfleischtagen einige Ansätze vor, wie es das Image von Schweinefleisch wieder aufpolieren will.
Erst Rind, jetzt Schwein
Eine Möglichkeit ist, die Produktqualität in den Vordergrund zu stellen. Das funktioniere beim Rindfleisch bereits hervorragend. Jetzt sollen die Schweine folgen. Dabei helfen innovative Flatboard-Verpackungen, die Material einsparen und den Steakcharakter wertvoller Teilstücke betonen.
Neues Markenfleischprogramm
Zudem ist hochwertiges Schweinefleisch seit Kurzem auch unter der Marke „Westfälisches Hofschwein“ in den Rewe-Märkten der Region West erhältlich. Bei den Produkten handelt es sich um Selbstbedienungs-Ware wie Koteletts, Minutensteaks, Schnitzel und Bratwurst. Um Verbrauchern ein besonderes Geschmackserlebnis zu bieten, setzt die Westfleisch hier auf eine Reinzucht-Sau mit dem Iberdurcoc-Eber von Topigs Norsvin.
Ein exklusiver Ferkellieferant produziert in Zusammenarbeit mit dem Zuchtunternehmen die Ferkel für die Marke – bisher nur für eine Handvoll Betriebe. Grundvoraussetzungen sind eine Mindestfläche von 1,05 m² pro Tier sowie Außenklima. Ob das Programm künftig ausgeweitet wird, soll der Markt entscheiden. Darüber hinaus sucht Westfleisch weiterhin Mastbetriebe, die sich für Mehrwertprogramme interessieren und diese in Kooperation umsetzen möchten.
Weitere Infos zum Westfälischen Hofschwein finden Sie hier.