Wissenschaftler des University College London, des Pirbright Institute und der Universität Warschau haben die Genexpression des Virusgenoms der Afrikanischen Schweinepest (ASP) kartiert. Unter Genexpression versteht man den gesamten Prozess, in dem die im Gen enthaltene Information in ein Genprodukt umgesetzt wird. Sie kann an verschiedenen Stellen reguliert werden.
Wie das Fachmagazin Pig Progress berichtet, liefert die im Journal of Virology veröffentlichte Studie wichtige Informationen für die Entwicklung von Impfstoffen und antiviralen Medikamenten, um die dringend benötigten Methoden zur Krankheitsbekämpfung weiter voranzutreiben. Das Wissenschaftler-Team hat dazu eine Genkarte erstellt. Diese zeigt unter anderem die Reihenfolge, in der unterschiedliche ASP-Gene während des Infektionszyklus eingeschaltet werden.
Über 30 neue und bis dato unbekannte Gene des ASP-Virus seien zudem im Rahmen der Studie entdeckt worden, sagte Prof. Finn Werner vom University College London. Nach Aussage von Dr. Linda Dixon, Leiterin der ASP-Gruppe in Pirbright und Co-Autorin der Studie, habe das ASP-Virus ein großes Genom. Während das Influenza Virus rund 8 Gene exprimiert, könne das ASP-Virus etwa 150 bis 190 Gene exprimieren, erklärte Dixon. Das mache es für Wissenschaftler so schwierig, die Bedeutung jedes einzelnen Gens zu identifizieren. „Unsere Studie hilft, herauszufinden, welche Gene in verschiedenen Infektionsstadien wichtig sind, um ihre Funktionen besser zu verstehen“, betonte Dixon.