In der öffentlichen Debatte wird häufig ein negativer Zusammenhang zwischen dem Tierwohl und der Betriebs- bzw. Herdengröße unterstellt. Je größer die Herde, desto schlechter gehe es den Tieren.
Dem wiedersprechen jedoch die Ergebnisse des bundesweiten Projektes „Nachhaltigkeitsmodul Milch“, stellte der Bundesverband Rind und Schwein (BRS) in der letzten Woche anlässlich des Welttierschutztages in einer Pressemitteilung klar.
Betriebsindividuelles Management entscheidend
Viel entscheidender sei das betriebsindividuelle Management, betont der BRS. Das gelte auch für das Tierwohl in der Schweinehaltung. Viele Faktoren, die ein Betriebsleiter beeinflussen könne, würden dabei in direkter Verbindung mit der Tiergesundheit stehen.
Dazu gehören z. B. das Stallklima oder das Angebot an Beschäftigungsmaterial. Beides wirke sich direkt auf das Wohlbefinden der Tiere aus. Größere Betriebe seien zudem meist hochspezialisiert und könnten investitionsintensive Umbau- und Anpassungsmaßnahmen daher häufig leichter umsetzen als kleinere Betriebe.
Zuchtziele verschieben sich
Hinzu komme, so der BRS, dass sich die Zuchtziele in der Schweinehaltung in den letzten Jahren kontinuierlich in Richtung Tierwohl und Tiergesundheit verschoben haben. Früher stand die Leistung der Tiere im Vordergrund. Heute dagegen sie die Mütterlichkeit ein wichtiges Zuchtmerkmal für die Gruppenhaltung und die Aufzucht von Ferkeln in Bewegungsbuchten. Das Ziel seien pflegeleichte, robuste und vitale Schweine.