Je höher die Einsatzmenge an Raufutter und je größer der Tierbestand, desto eher lohnt es sich, über technische Lösungen zur Vorlage des organischen Materials nachzudenken. In den meisten Ställen war der Stroheinsatz jedoch beim Bau nicht vorgesehen. Auch wenn ein nachträglicher Einbau von Fördertechnik schwierig ist, gibt es mittlerweile etliche Möglichkeiten für den automatischen Raufuttertransport – vom Serienmodell bis zur Individuallösung.
Die Herausforderung besteht dabei darin, das eher sperrige Stroh ohne Verstopfungen im Fördersystem zum Dosierautomaten in die Bucht zu bringen. Einige Hersteller arbeiten dafür mit speziellen vorgeschalteten Ballenauflösern. Bei anderen Fördersystemen muss das Stroh in der Ernte kurz geschnitten oder vor dem Befüllen des Vorratsbehälters gehäckselt werden. Die bislang am Markt verfügbaren Systeme be-nötigen je nach Transporttechnik Stroh von höchstens 4 bis maximal 8 cm Halmlänge.
Der Transport selbst erfolgt über Seil- oder Kettenförderanlagen sowie pneumatisch. Mithilfe von Steuerungsventilen lassen sich mehrmals täglich kleine Mengen an frischem Beschäftigungsmaterial zu den Tieren bringen. Hier liegt ein großer Vorteil gegenüber der Handbefüllung.
Sperriges Stroh stockt
Leichtes, sperriges Raufutter ist nicht nur beim Transport ein Problem. Auch im Vorratsbehälter stockt es schon mal, weil Stroh sehr leicht und je nach Länge auch schlecht rieselfähig ist. Auf jeden Fall sollte das Stroh im System nicht feucht werden.
Die Stalltechnikunternehmen arbeiten aber weiter daran, die Engstellen und Knackpunkte zu entschärfen. Die Systeme werden immer besser. Und wer auf „Nummer sicher“ gehen will, setzt pelletierte Ware ein. Die lässt sich gut transportieren und ist aus Sicht der Tierbeschäftigung nicht von Nachteil.Heinz Georg Waldeyer