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Bauherrenmodell drückt Investitionskosten

Lesezeit: 3 Minuten

Alexander Keller aus Gutenzell bei Biberach hat beim Bau der Anlage mitgeholfen und so Kosten gespart.


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Hohe Investitionskosten hatten Ale­xander Keller aus Gutenzell-Hürbel bei Biberach (Baden-Württemberg) bislang vom Bau einer Biogasanlage abgeschreckt. Doch dann erfuhr er von dem „Bauherrenmodell“, bei dem sich die Investitionskosten mit viel Eigenleistung reduzieren lassen. Zur Planung hat er die Biogasberatung Gabriele Dyc­khoff aus München engagiert.


Der Landwirt mit einem Milchviehbetrieb mit ca. 300 Großvieheinheiten hat sich für eine 75-kW-Anlage mit 80 % Gülle und 20 % Reststoffen wie Mist entschieden, sodass er nach damaligem Recht 150 Tage Verweilzeit im gasdichten System einhalten muss.


Die Anlage ist Ende 2012 ans Netz gegangen. Der Fermenter mit Betondecke ist komplett wärmeisoliert. Als zweiten Behälter hat er einen Nachgärer mit EPDM-Folienhaube gebaut, der 1 526 m3 Volumen hat. Das bestehende Güllelager konnte er als Gärrestlager weiternutzen.


Checkliste für den Bau:

Das Planungsbüro hat ihm geholfen, anhand einer Checkliste die richtigen Schritte für den Bau zu planen und die Komponenten auszuwählen. Zusammen mit zwei Berufskollegen und mehreren Hilfskräften hat er die Anlage mit rund 1 000 Stunden Eigenleistung errichtet. Dabei hat er nur zum Teil selbst Hand angelegt, stattdessen aber viel koordiniert. „Der Aufwand war aber deutlich geringer als z. B. beim Neubau eines Milchviehstalls“, sagt Keller, der schon ein Wohnhaus und zwei Ställe gebaut hat. Wer sich für das Bauherrenmodell entscheidet, sollte seiner Meinung nach Erfahrung im Bau haben.


Die Anlage hat 390 000 € gekostet. Dazu kommt ein Stromanschluss für 40 000 €, sodass er insgesamt 430 000 € investiert hat. Die Eigenleistung ist dabei nicht eingerechnet.


Bisherige Erfahrungen:

Als Rohstoffe setzt er heute pro Tag 14 m3 Gülle ein, dazu 1,5 t Mist und 1,5 t Grünroggen. Den Grünroggen baut er als Zwischenfrucht auf ca. 16 ha an, Mais auf ca. 3 ha. Seine Erfahrungen in Kürze:


  • Für die Kalkulation hat sich der Faust­wert von 14 bis 18 kW je 100 GV als richtig erwiesen.
  • Der Mischer mit Vertikalschnecken ist mit 10 m3 zu klein. Denn Mist hat viel Volumen.
  • Die EPDM-Haube hat zwar weniger Wärmeverlust als ein Tragluftfoliendach, ist dafür aber windanfälliger, wenn sie nicht ganz gefüllt ist.
  • Das BHKW mit Gasmotor der Firma Liebherr ist in einer schallgedämmten Fertiggarage untergebracht und wurde vorinstalliert angeliefert. Das war nicht nur rund 30 % günstiger als ein Con­tainer, sondern hat auch die Bauzeit erheblich verkürzt.
  • Die Anlage liefert genügend Wärme, um damit das Wohnhaus beheizen zu können. Der Gärrest ersetzte 26 t Mineraldünger.
  • Eine Inbetriebnahme im Winter ist ungünstig, weil viel Energie zum Aufheizen der Gülle nötig ist.
  • Trotz der Rindergülle schwankt der Schwefelgehalt im Biogas nur zwischen 0 und 10 ppm. Keller setzt daher keinen Aktivkohlefilter ein.
  • Keller würde eine Anlage nie nur für Gülle planen. Denn wenn diese bei Frost einfriert, bricht die Gasproduktion zusammen. - neu -

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