Die Superabgabe belastet die Liquidität vieler Milcherzeuger in Baden-Württemberg und Bayern ganz massiv. Ein Rundruf von top agrar- Südplus bei fünf süddeutschen Molkereien ergab, dass im Durchschnitt 40 % der Lieferanten Superabgabe leisten müssen. Dabei lag der Anteil bei den beiden befragten Privatmolkereien Bechtel und Zott mit 46 bzw. 47 % etwas höher als bei den Genossenschaftsmolkereien. Die niedrigste Quote von 32 % hatten die Milchwerke Berchtesgadener Land.
Hier müssen die Lieferanten mit durchschnittlich knapp 4 400 € pro Betrieb auch am wenigsten Superabgabe zahlen. Die höchste durchschnittliche Strafzahlung pro Betrieb mit rund 9 000 € hatten die Milcherzeuger der Omira zu leisten. Innerhalb der Molkereien sind die Spannen gewaltig. Die zu zahlende Abgabe pro Lieferant reicht von einigen Cent bis 170 000 €.
Die meisten Milchverarbeiter ermöglichen deshalb besonders betroffenen Betrieben, den über den vorläufigen Einbehalt hinausgehenden Restbetrag auf die Milchgeldabrechnungen mehrerer Monate zu verteilen. So gewährt die Omira eine Auf-splittung der Zahlungen auf bis zu fünf und Zott auf bis zu sechs Monatsraten.