Für die Wirtschaftlichkeitsberechnungen in Übersicht 2 wurde die Futteraufnahme der Rassen erfasst. Grundlage sind die Internet-Deckungsbeiträge der LfL (www.stmelf.bayern.de/idb). Die Einstallgewichte betrugen in diesem Versuch 77 kg für Braunvieh und 83 kg für Fleckvieh, die Gewichte zum Versuchsende 198 und 208 kg.
In der Fütterung sind die variablen Kosten für Maissilage im dreijährigen Schnitt ohne Prämien kalkuliert; bei den anderen Komponenten liegen die LfL-Preisstatistiken der Jahre 2013 bis 2015 bzw. Angaben des Agrarhandels zugrunde. Übersicht 2 fasst die Leistungen und variablen Kosten im Deckungsbeitrag zusammen. Der mit Abstand größte Kostenfaktor ist der Tierzukauf (Einstellwert). Die Werte stammen aus der Kälberpreisstatistik des Landesverbands Bayerischer Rinderzüchter.
Qualität des Kalbes istentscheidend
Für das Braunvieh ergibt sich hier ein Vorteil von 260€/Tier. Dies entspricht in etwa dem Mehrerlös, den der Fleckviehfresser beim Verkauf erzielt. Bei der Marktleistung wird in Anlehnung an die LKV-Ergebnisse der Fressererzeugung für beide Rassen ein Verlustausgleich von 1,3% in Ansatz gebracht. Die Futterkosten sind bei beiden Varianten praktisch gleich. Unter den getroffenen Annahmen ergibt sich eine leichte Überlegenheit für das Braunvieh. Dieses Ergebnis ließ sich auch im Nachfolgeversuch bestätigen, wobei die Unterschiede zwischen den Rassen noch etwas geringer ausfielen.
Großen Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit haben bei beiden Rassen die Qualität und der Preis der Kälber, der Fressererlös und die Tierverluste.
Entscheidend für die Zukunft wird sein, ob die bayerischen Bullenmäster – wie ihre Kollegen im Norden – den Braunviehfresser erst noch für sich entdecken.