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„Braunvieh passt besser zum Standort“

Lesezeit: 3 Minuten

Familie Martin aus Vorarlberg (Österreich) will auf Original Braunvieh umstellen, um klimaschonender zu wirtschaften.


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Als Bio-Betrieb und durch unsere Lage im Biosphärenpark Großes Walsertal ist es uns wichtig, energiebewusst zu wirtschaften“, erklären die Betriebsleiter Christiane und Stefan Martin aus Fontanella.


Effizientere Rasse:

Der Naturland-Betrieb mit 18 Milchkühen und 27 ha Grünland verbraucht trotz der eigenen Photovoltaikanlage mehr Energie als er produziert. Die Posten mit dem höchsten Verbrauch sind die Melkanlage, Milchkühlung und Heubelüftung, der Kraftstoffverbrauch sowie das Zukauffutter. Von der Umstellung von der Rasse Brown Swiss auf Original Braunvieh versprechen sich die Eheleute eine Einsparung des teuer zugekauften Kraftfutters und eine Verlängerung der Lebensleistung: „Die Tiere sind kleiner und leichter. Sie passen besser an diesen Standort, weil wir sie mit dem hof­eigenen Futter besser ausfüttern können.“ Pro Tier und Tag gibt es im Schnitt 2 kg Kraftfutter. Zuvor waren es 6 kg. Der Stalldurchschnitt liegt bei rund 5 900 kg, früher bei knapp 7 000 kg. Für die Energiebilanz bedeutet das ein Plus von etwa 11,9 GJ.


Für eine gute Heuqualität macht das Ehepaar keine Kompromisse: Für eine flexible Ernte legen sie Wert auf ausreichend eigene Schlagkraft. Einer der größten Energiefresser im Betrieb mit einem jährlichen Bedarf von 5 000 kWh (52 GJ) ist die Heutrocknung mit Dachabsaugung. „Bei längeren Schlechtwetterphasen wie im letzten Jahr ist sie unverzichtbar“, erklärt der Betriebsleiter. Die Anschaffung eines Luftentfeuchters hat er aufgrund des hohen Energieverbrauchs aber zurückgestellt.


Die Möglichkeiten, über neue Technik die Emission an Treibhausgasen zu senken, sind aufgrund des Standorts begrenzt: So muss die Gülle durch die Steillagen überwiegend mit dem Handschlauch ausgebracht werden.


Angepasste Nachsaaten nötig:

In heißen Perioden lassen die Martins ihre Tiere nachts auf die Weide. Nachsaaten sind selten, auch weil es bisher kaum an den alpinen Standort angepasste Mischungen gibt. „Der Bedarf dafür nimmt aber zu, weil die Flächen durch den höheren Viehbesatz immer intensiver bewirtschaftet werden.“


Um mehr eigenen Strom zu erzeugen, wurde die PV-Anlage um 5 kW auf 24,32 kW erweitert. Damit sind auf dem Dach aufgrund der Lawinengefahr alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Der größte Teil des selbst produzierten Stroms wird im Betrieb genutzt, der Rest gelangt ins öffentliche Netz.


Damit die Anlage auch an schönen Wintertagen schneefrei ist und Leistung bringt, hat Stefan Martin oberhalb der Module eine Wasserleitung installiert: „Das kalte Wasser fließt unter den Schnee und löst ihn schonend ab.“


Seit drei Jahren bringt ein Rohrkühler die Milchtemperatur schon vor dem Kühltank unter 10 °C, sodass hier Strom eingespart wird. Die Abwärme wird noch nicht genutzt. Der Kauf einer frequenzgesteuerten Vakuumpumpe kommt nicht infrage, da sie nicht auf die Alm in 1 500 m Höhe mitgenommen werden kann.


LED-Lampen statt Röhren:

Nicht lange überlegt hat der Betriebsleiter dagegen bei der Beleuchtung. Hier konnte er mit dem Austausch der Leuchtstoffröhren durch LED-Lampen jährlich ca. 1 000 kWh sparen. Der nächste Schritt ist die Optimierung der Brauchwasser-Erwärmung im Wohnhaus. Dafür will der Milcherzeuger eine Wärmepumpe anschaffen.

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