Zu: Südzucker-Interview, Südplus 8/2019, Seite 10.
Beim Lesen versteht man erst, warum Südzucker so tief gesunken ist. Seit 2017 zwangen uns die Oberstrategen Dr. Kirchberg und Dr. Heer, 20 bis 40% mehr Rüben anzubauen.
Oberste Priorität hatte, den Weltmarkt zu erobern, kleinere Unternehmen aus dem Markt zu drängen und die Werke auszulasten. Jeder Anbauer wusste gleich, dass das in einer Katastrophe endet. Jetzt hat der Wissensstand unserer Vorstände den bäuerlichen Wissensstand von 2016 erreicht. Anscheinend ist es für derart hochgebildete Menschen wie unsere Vorstände viel schwieriger, einfache Sachverhalte zu verstehen als für uns Bauern.
Um sicherzustellen, dass sich der Zuckerpreis nicht erholt, zwingt man uns mit der Rohstoffsicherungsprämie, weiter zu viel anzubauen. Die Aussage ,,Wir wollten nicht mehr produzieren, sondern die Werke besser auslasten“, ist völliger Unsinn. Lesen Sie sich den Satz dreimal hintereinander durch und Sie werden zum selben Ergebnis kommen. Der Satz ,,Wenn 14000 Anbauer mitmachen, kann das System nicht so falsch sein“ ist reine Provokation. Sie wissen doch selbst genau, Herr Dr. Kirchberg, dass diese Anbauer nur wegen Ihrer Drohung, viel Geld zu verlieren, weiter Rüben anbauen!
Ich persönlich habe Konsequenzen gezogen und baue keine Rüben mehr an. Das Interview bestärkt mich darin, damit das Richtige zu tun.
Manfred Lang, 93099 Haimbuch